Ushuaia und das Ende der Welt


Reisebericht Chile/Argentinien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

 Route:

Punta Arenas - Porvenir (Fähre) - San Sebastian (Argentinien) - Rio Grande - Tolhuin - Ushuaia - Fin del Routa 3 - Ushuaia - Tolhuin - Rio Grande - San Sebastian (Chile) - Onaisin - Porvenir - Punta Arenas (Fähre)

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

86.510 Km

Spritpreis: 

1,10 € (93 Oktan)

Währung: 

Chilenische/ Argentinische Pesos

 

Probleme mit den Motorrädern:

- Sturzbügel nach Umfaller ausgebogen (Dicke Rosi)

- Kabel an Tachosensoren wegen Fehlfunktion ausgetauscht (beide Motorräder)

 

Stürze/ Umfaller:

- 1x Bea ( durch heftigen Wind in Ushuaia)

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Nach einigen Tagen Buschcamping brechen wir heute bereits in der Morgendämmerung auf, um die Fähre von Punta Arenas nach Porvenir zu nehmen. Ansich ist die gut zweistündige Überfahrt über die Magellanstraße nicht besonders aufregend, doch allein der Gedanke, dass wir nun das Südamerikanische Festland verlassen und bald mit unseren Motorrädern auf „Tierra del Fuego“ zu Deutsch „Feuerland“ anlanden und uns dann nur noch wenige hundert Kilometer vom „Ende der Welt“ trennen, lässt ein Gefühl von Glück und auch Stolz in uns aufkommen. Auf unserem weiteren Weg nach Ushuaia bessert sich das Wetter nicht wirklich. Es ist kühl, wechselnd bewölkt und hin und wieder fallen auch mal ein paar Tropfen Regen. Von dem strammen Westwind, der uns nun schon seit Wochen verfolgt, wollen wir schon gar nicht mehr reden…

 

 

 

 

Kurz nach dem Garibaldi-Pass bleiben wir trotz des schlechten Wetters stehen, da wir einen Schatz bergen wollen. Ja, richtig gehört, einen Schatz. Einen GPS-Schatz um genau zu sein. Befreundete Motorradweltreisende (Panny & Simone, www.krad-vagabunden.de) hatten den Schatz vor 3 ½ Jahren hier vergraben und die Koordinaten online gestellt. Eigentlich sollten die nachfolgenden Reisenden den Schatz bergen und ihn gegen neue Dinge tauschen, die sie für die wiederum nachfolgenden Reisenden neu vergraben. Leider können wir trotz der GPS-Koordinaten sowie einer detaillierten Foto-Beschreibung von Panny auch nach nahezu zwei Stunden intensiver Suche keinen Schatz finden. Anscheinend hat irgendjemand den Schatz gehoben und keinen neuen Schatz mehr hinterlegt. Wie schade!  Wir finden die Idee aber klasse und so wollen wir den GPS-Schatz neu beleben. Hier also die „Spielregeln“: Wir haben zwei Dinge in unseren „Schatz“ gepackt, die ihr euch nehmen könnt, wenn ihr im Austausch etwas Neues hinterlasst. Zusätzlich haben wir noch eine Sache hinein gelegt, von der ihr euch so viel nehmen könnt wie ihr braucht, den Rest solltet ihr aber bitte für andere Reisende dort lassen, die sich dann ebenfalls bedienen können. Zusätzlich haben wir einen kleinen Brief zusammen mit dem Schatz vergraben, der nochmals alles genau erklärt.

 

Da sich an der Stelle auf Grund von Straßenbauarbeiten auch optisch alles ein wenig verändert hat, mussten wir den Schatz in einigen Metern Entfernung von seiner ursprünglichen Stelle vergraben. Hier die neue Wegbeschreibung: Wenn ihr von Norden her über den Garibaldi-Pass kommt, führt etwa 100 m nach dem Aussichtspunkt eine steile Schotterpiste etwa 50 m den Berg hinauf. Oben auf der Ebene angekommen lauft ihr ca. 30 m weiter den Weg entlang, bis ihr linker Hand durch die Bäume hindurch auf die Straße hinunter schauen könnt. Dort links am Rand des Weges weiter in Richtung Abhang gehen. Wenn ihr direkt an der Kante zum Abhang steht, findet ihr links von euch ein paar Sträucher, eine große Wurzel und einige Steinplatten. Unter diesen haben wir den neuen GPS-Schatz vergraben. Die Koordinaten lauten: S 44°41.413‘ W 67°50.666‘

 

 

 

 

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Schatzsuche, hoffen, dass ihr euch über unsere Schätze freut und dass wir gemeinsam den Ushuaia-GPS-Schatz wieder beleben können! Vielen Dank auch an Harry, der von der Idee ebenfalls begeistert war und sich am Schatz beteiligt hat! @Panny, du kannst dir sicher denken, dass Helmut nicht zu Fuß den Hang hoch gelaufen ist, nachdem er ja immer behauptet, Gott gab ihm seine Füße nur zum Bremsen und Schalten. Hier also das Beweis-Foto, dass er seinen „Alperer“ tatsächlich den Hang hinauf gejagt hat!

 

 


Wir sind in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt angekommen


 

 

Auch auf der restlichen Strecke bis Ushuaia regnet es immer mal wieder und der Wind fegt uns eisig um die Ohren, so dass wir trotz unserer drei Motorradgewand-Schichten und Regenkombi leicht frösteln. Brrrr, nein, das ist nicht unbedingt das optimale Motorrad-Wetter. Doch als wir am frühen Abend endlich in Ushuaia ankommen und die beiden berühmten hölzernen Türme, auf denen in großen Buchstaben „USHUAIA“ zu lesen ist, vor uns auftauchen, sind alle Strapazen vergessen. Wir haben es geschafft! Wir sind in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt angekommen! Yippie!!!! Natürlich dürfen die obligatorischen Beweis-Fotos nicht fehlen und wir posieren in zig verschiedenen Posen, während wir Dank Stativ und Selbstlauslöser ein Foto nach dem anderen schießen. Auch einige der vorbeifahrenden Touristen scheinen unser kleines Fotoshooting interessant zu finden und fotografieren wiederum uns. Immer wieder lustig!

 

 

 

 

Da es immer wieder nieselt und die Temperatur zunehmend kühler wird, machen wir uns schnurstracks auf zur Tourist-Info, um uns nach einem Campingplatz oder einer günstigen Cabana zu erkundigen. Kaum haben wir unsere Motorräder abgestellt, sind wir auch schon umringt von dutzenden deutsch sprechenden Touristen, die es kaum glauben können, dass sie hier am Ende der Welt Motorräder mit deutschem bzw. österreichischem Kennzeichen erspähen. Nach einem kurzen Gespräch stellt sich heraus, dass das große Kreuzfahrtschiff, dass in Ushuaia vor Anker liegt, über 1.000 Deutsche, Österreicher und Schweizer Touristen herum schippert, die nun das Zentrum von Ushuaia unsicher machen. Ja du lieber Gott!

 

Schnell düsen Harry und Bea in die Tourist-Info, bevor sie in weitere Gespräche mit den deutschsprachigen Kreuzfahrt-Gästen verwickelt werden. Wir hatten bereits von anderen Reisenden gehört, dass es in Ushuaia keinen Campingplatz mehr geben soll und tatsächlich, so ist es auch. Scheiße! :-/ Eine 4-Bett Cabana würde uns umgerechnet stolze 50 Euro pro Nacht und Nase kosten. Nein, das ist vieeel zu teuer! Nach einigem hin und her empfiehlt uns die Dame schließlich drei Hostals, die angeblich auch über einen Parkplatz für unsere Motorräder verfügen und deren Gruppen-Schlafzimmer einen einigermaßen erschwinglichen Preis haben. Wir irren eine Weile in der vor Einbahnstraßen nur so wimmelnden Innenstadt herum, bevor wir die drei Hostals finden. Nummer eins und zwei verfügen leider über keinen vernünftigen Parkplatz. Nummer drei ist voll. Scheiße! Der Besitzer von Hostal Nummer drei empfiehlt uns jedoch ein weiteres nur wenige Meter entfernt gelegenes Hostal, dass dann tatsächlich nicht nur einen brauchbaren Parkplatz, sondern auch noch ein Dreibett-Zimmer zu einem verschmerzbaren Preis zu bieten hat.

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Eigentlich wollten wir uns ja mit dem Salzburger Ewi treffen, der bereits seit vorgestern in Ushuaia ist und den wir bereits aus Nord-Argentinien kennen (www.facebook.com/ewiontour), doch leider funktioniert ausgerechnet heute dank eines Stromausfalls in ganz Ushuaia kein Telefon und auch kein Internet. Na super, das ist mal wieder typisch! So checken wir erst mal in das Hostal ein, wärmen unsere durchgefrorenen Knochen an der kleinen Gasheizung in der Gemeinschaftsküche und stärken uns mit einem heißen starken Kaffee und einer ordentlichen Brotzeit. Danach besorgen die Jungs im nahegelegenen Supermarkt Bier und Pizzaböden sowie leckeren Belag, aus dem Bea drei herrlich duftende Pizzas mit Allem zaubert.

 

 

 

 

Danach noch die erste heiße Dusche nach einer Woche Busch-Camping. Einfach herrlich! Den restlichen Abend verbringen wir in der kleinen Gemeinschaftsküche, die Dank der kleinen Gasheizung und des Backofens wahre Sauna-Temperaturen angenommen hat, während draußen der Wind nur so pfeift und die Temperatur auf ungemütlich kalte 4 Grad fällt.

 

Am nächsten Morgen ist es für Ushuaia-Verhältnisse relativ schön und so beschließen wir mit den Motorrädern in die Stadt zu fahren, um einige Fotos zu schießen. Zuerst geht es zum Flughafen, von wo aus wir eine tolle Aussicht über die Stadt und die hoch aufragenden, schneebedeckten Berge im Hintergrund haben. Der Wind bläst heute jedoch mit aller Kraft und so haben wir stellenweise wirklich Angst, dass es uns unsere Motorräder einfach so umweht, als würden sie nichts wiegen, so sehr lassen die orkanartigen Windböen sie hin und her wippen. Auch auf unser Kameraequipment müssen wir höllisch Acht geben, nicht dass uns der Wind unsere Ausrüstung davon bläst oder das Stativ samt Kamera umweht. Gerade als Bea den Deckel von Helmuts Top Case öffnen will, fängt sich der Wind im Deckel und reißt ihn derart schwungvoll nach oben, dass er zuerst mit voller Wucht gegen Bea´s Helm knallt, den sie zum Glück noch auf hat, bevor er ihr den Daumen verdreht, der sich in einer der Deckel-Laschen verklemmt hat. Ahahaha! Aua! Scheiße!

 

Nach diesem Vorfall haben wir die Schnauze voll vom extremen Wind und fahren zurück in die Stadt, in der Hoffnung, dass wir dort etwas geschützter sind. Wir schlendern ein wenig an der Uferpromenade entlang, besichtigen das Schiffswrack des US-Marineschiffs Saint Christopher, das seit 1954 direkt am Ufer von Ushuaia auf Grund liegt sowie einige alte Kirchen, die sich nahe des Zentrums befinden. Außerdem laufen wir durch die Touristenmeile der Stadt, decken uns in einem der unzähligen Souvenirläden mit Ushuaia-Aufklebern sowie Postkarten für unsere Lieben zu Hause ein und lauschen einer Opernsängerin, die von einem Balkon aus ein kleines Ständchen singt.

 

 

 

 

Unser nächster wichtiger Stopp ist jedoch das berühmte und tausendfach fotografierte Schild „USHUAIA – Fin del Mundo“ was zu Deutsch so viel wie „Das Ende der Welt“ bedeutet. Das Schild steht ebenfalls direkt an der Uferpromenade, was uns aber nicht daran hindert, mit unseren Motorädern auf den Gehweg hinauf und zu dem Schild hin zu fahren. Nach den obligatorischen „Beweisfotos“ wird es jedoch erst richtig spannend, denn wie bereits am berühmten Uluru im roten Herzen Australiens wollen wir auch an diesem denkwürdigen Platz ein ganz besonderes Erinnerungsfoto schießen: Wir beide in typisch bayerischer Tracht!

 

 


Ein Erinnerungsfoto in typisch bayerischer Tracht


 

 

Der Wind fegt trotz strahlend blauem Himmel und Sonnenschein eisig kalt, als wir uns aus unseren Motorradklamotten schälen und darunter unsere bayerischen Outfits – Dirndl & Lederhosen – zum Vorschein kommen. Die vorbei laufenden Touristen und auch Autofahrer staunen nicht schlecht, als wir so noch einmal mit unseren Motorrädern vor dem Schild in Position gehen und eine Reihe von Fotos schießen. Vor allem Bea hat mit ihrem Dirndl zu kämpfen, denn der böige Wind bläst ihr immer wieder den Rock davon und so muss sie, ganz in Marilyn Monroe Manier, immer wieder die davon flatternden Röcke in Zaum halten.

 

 

 

 

Wir sind fast fertig, da kommen gerade zwei andere Motorradreisende angefahren, die ebenfalls ein Bild des berühmten Schildes machen wollen. Es stellt sich heraus, dass Heiko und Silvia, die auf zwei BMW 700er GS in Chile und Argentinien unterwegs sind, ebenfalls aus Deutschland kommen (moppedreise.wordpress.com). Was für ein Zufall! Wir plaudern kurz, doch der heftige kalte Wind ist so ungemütlich, dass wir uns schnell wieder in unsere drei Schichten Motorradgewand werfen und uns auf den Weg zu Ewalds Hostal machen. Leider kommen wir nicht weit, denn gerade als Bea ihre „Dicke Rosi“ vom Gehweg zurück auf die Straße rollen lässt, trifft sie ein heftiger Windstoß in voller Breitseite und hebelt das Motorrad mit einer derartigen Wucht aus, dass Bea einfach wie ein Fähnchen im Wind samt ihrer „Dicken Rosi“ umgeblasen wird. Bea kann zwar noch abspringen, doch das Bike liegt wunderbar quer über die Straße. Fluchend und schimpfend hüpft sie um ihr Motorrad herum, während gleich eine ganze Gruppe besorgter Touristen heran eilt, um ihr Hilfe anzubieten.Bea, der das Malheur unglaublich peinlich ist, wünscht sich nichts sehnlicher als einfach in einem Loch im Erdboden zu verschwinden. Leider wartet sie vergeblich. Bevor das Motorrad jedoch wieder in die Senkrechte befördert wird, brauchen wir erst mal noch die obligatorischen Beweisfotos, bevor es Helmut zusammen mit zwei anderen Männern wieder aufstellt. Man merke: Obwohl wir es kaum für möglich gehalten haben, der Wind hier am südlichsten Zipfel Patagoniens kann tatsächlich derart kräftig blasen, das er sogar ein knapp 300 kg Motorrad einfach so umwirft, als wäre es ein Kinderfahrrad. Ganz zu Helmuts Freude hat es den rechten Sturzbügel eingedrückt und die Hartplastikschale des neue SW-Motech Handprotektors ist auch gebrochen. Na super, das hat sich ja mal wieder voll rentiert!

 

 

 

 

Für den Abend verabreden wir uns mit Ewald in seinem Hostal. Zusammen mit Harry sowie Heiko & Sylvia, die auch in unser Hostal eingezogen sind, machen wir uns auf den Weg. Auf halber Strecke stoppen wir noch schnell an einem Supermarkt, um einige Biere zu besorgen. Schnell geht hier jedoch gar nichts, denn die Warteschlangen an den Kassen ziehen sich durch den halben Supermarkt und so verbringen wir eine geschlagene Stunde damit, fünf Bier zu kaufen.

 

Endlich in Ewalds Hostal angekommen ist die Freude groß, denn außer Ewald sind auch die Schweizer Markus & Karin (www.2infahrt.ch) dort. Wir waren mit dem Pärchen bereits einige Male in Email-Kontakt, haben sie bisher aber noch nie persönlich getroffen. Außerdem treffen wir auf ein weiteres, für uns eher skurriles Motorradreise-Pärchen, von dem wir nun schon einige Male gehört hatten: Die beiden Australier, die sich „The Pack Track“ (www.ThePackTrack.com) nennen, sind mit zwei Motorrädern und einem Hund (!!) unterwegs. Wir können gar nicht glauben, dass die abenteuerliche Käfig-Konstruktion auf einem der beiden Bikes funktioniert, doch da sie mittlerweile auch schon ganz schön lange Zeit unterwegs sind, scheint es wohl zu klappen. Wir verbringen einen sehr lustigen und geselligen Abend mit den anderen Motorradreisenden, tauschen viele, viele Reisegeschichten und lustige Erlebnisse aus und es ist schon weit nach Mitternacht, als wir uns auf den Rückweg zu unserem Hostal machen.

 

 

 

 

Von Ushuaia aus machen wir uns zusammen mit Ewi auf den Rückweg nach Norden. Harry hingegen bleibt noch ein oder zwei Tage in der Stadt, wir haben jedoch vereinbart, dass wir uns auf der weiteren Strecke wieder treffen. Etwa 100 km vor Porvenir machen wir einen kleinen Abstecher in die Bucht Bahía Inútil, denn wir wollen die angeblich einzige Kolonie von Königspinguinen besichtigen, die es auf dem Festland geben soll. Alle weiteren Kolonien befinden sich auf weit entfernten Inseln rund um den Südpol und sind nur mit Booten zu erreichen. Obwohl der Eintritt in das Gelände, dass angeblich zum Schutz der Kolonie

errichtet wurde, stolze 12.000 chilenische Peso pro Nase, also umgerechnet knapp 20 Euro kostet, ist es uns die Investition wert (www.pinguinorey.com). Wo sonst auf dieser Welt bekommen wir noch einmal die Gelegenheit diese bis zu 1 m großen und 15 kg schweren Pinguine in Freiheit zu beobachten?

 

Zu unserer großen Freude hat sich tatsächlich eine Gruppe aus circa 20 Erwachsenen und mehreren Jungtieren am Rand der Bucht in einem kleinen Wiesenstück versammelt und wir bekommen die einmalige Gelegenheit die Tiere aus nur wenigen Metern Entfernung zu bewundern. Die erwachsenen Tiere haben eine stolze Größe und ihr glänzendes Fell leuchtet in tiefschwarz, schneeweiß und sonnengelb. Die Jungtiere, die nur etwa 30 cm hoch sind, haben hingegen ein noch ziemlich struppiges braun-graues Gefieder und drücken sich Schutz suchend an die Bäuche ihrer Mütter. Wow, was für ein einzigartiges Erlebnis!

 

 

 

 

Leider müssen wir irgendwann aufbrechen, da wir heute noch die 19 Uhr Fähre von Porvenir zurück nach Punta Arenas nehmen wollen und noch gut 100 km Schotterpiste vor uns liegen. Da es mittlerweile schon recht spät ist müssen wir ordentlich auf die Tube drücken und düsen so schnell es der Untergrund zulässt in Richtung Hafen. Als wir am Fähranleger ankommen sind die Fährmitarbeiter schon dabei die Autos auf die Fähre zu dirigieren. Zum Glück bekommen wir noch drei Tickets für unsere Motorräder und können diese als letztes noch an Bord fahren.

 

 

 

 

Zu unserer Freude treffen wir auf der Fähre auch Heiko und Sylvia wieder und so vergeht die gut zweistündige Fährfahrt wie im Fluge. An sich ist die Überfahrt über die Magellanstraße ja nichts besonderes, doch heute haben wir das unglaubliche Glück zuerst einige schwarz-weiß gemusterten Commerson-Delfine zu erspähen, die zu beiden Seiten der Fähre immer wieder aus dem Wasser springen, bevor sie wieder Richtung Küste abdrehen. Kurz bevor wir dann in Punta Arenas anlegen, erspäht einer der Passagiere die Atem-Fontänen einiger Buckelwale, die in gut 100 m Entfernung vom Schiff immer wieder aufsteigen und Fontänen aus Luft und Wasser in die Luft empor blasen. Leider sind sie zu weit Weg, als dass man mehr erkennen könnte, dennoch sind wir beim Gedanke, dass uns eine Gruppe frei lebender Buckelwale begleitet, total aus dem Häuschen.

 

Mit diesen ganz besonderen tierischen Erlebnissen geht unser Abenteuer Feuerland zu Ende. Wir sind durchaus stolz, dass wir es mit unseren mittlerweile 25 Jahre alten Motorrädern von Bayern aus nach über 85.000 km und 3 ½ Jahren voller Höhen und auch Tiefen des Motorradweltreisens bis ans Ende der Welt geschafft haben. Von nun an geht es – mehr oder weniger zumindest - nur noch nordwärts. Würden wir auf direktem Wege über die Panamericana bis nach Prudhoe Bay im nördlichsten Zipfel Alaskas fahren, so hätten wir „nur noch“ knapp 20.000 km vor uns. Nur gut, dass der direkte Weg noch nie so unserer war und so warten in den nächsten Monaten sicher noch viele, viele spannende und abenteuerliche Motorradweltreisekilometer auf uns!

 

 

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Kommentare: 9
  • #9

    Bea & Helmut (Samstag, 25 Juli 2015 22:37)

    @Chris: Vielen Dank für deine netten Worte Chris! Ja, uns ging es ähnlich, als wir die beiden hölzernen Türme mit dem berühmten "Ushuaia" Schriftzug vor uns auf der Straße haben auftauchen sehen. Noch vor ein paar Jahren hätten auch wir es uns nicht träumen lassen einmal selbst am "Ende der Welt" zu sein. Und dann auch noch mit unseren eigenen Motorrädern. Der Wahnsinn! :-) Wir bekommen heute noch Gänsehaut bei der Erinnerung an unsere Ankunft am "Fin del Mundo"! :-)
    Herzliche Grüße, aktuell aus Paraguay,
    Bea & Helmut
    PS: Das mit dem Bremsen und Schalten, das sagt Helmut nicht nur so, das meinte er auch so! :-) Manchmal ganz zum Leidwesen von Bea... ;-)

  • #8

    Chris (Dienstag, 21 Juli 2015 14:53)

    Finde es einfach super das ihr euren Traum lebt! Alleine das Wort Ushuaia erzeugt mir eine Gänsehaut. Vielleicht schaffe ich es irgendwann einmal in diesem Leben noch das zu sehen. Aber da ich ein alter fauler Sack bin ziehe ich einen Geländewagen vor;-)
    Und der Spruch, er hat die Füße nur zum bremsen und schalten, finde ich genial!
    Gruß aus dem Norden,
    Chris

  • #7

    Bea & Helmut (Donnerstag, 04 Juni 2015 00:25)

    Vielen Dank an alle für das viele Lob für unseren neuen Reisebericht! Das freut uns sehr! :-)
    @Heiko: Also wirklich, da hast du aber sowas von recht! ;-) Aber kein Wunder, wenn Bea ihre „Dicke Rosi“ direkt vor dem berühmten „Ushuaia – Fin del Mundo“ Schild fallen lässt… :-)
    @Reimund & Martin: Es freut uns sehr, dass ihr euren Weg „zu uns“ gefunden habt, und uns von nun an virtuell auf dem Abenteuer unseres Lebens begleitet! :-)

  • #6

    Martin (Sonntag, 17 Mai 2015 10:33)

    Einfach toll, eure Berichte. Leider hab ich die Seite erst jetzt entdeckt. Bis ich da alle durch habe... wird wohl ein Winterprojekt ;-)

    Grüsse aus der Schweiz

  • #5

    Reimund (Sonntag, 26 April 2015 08:25)

    Ein Fan mehr. Habe eure Seite "timetoride" erst jetzt entdeckt.

    Gruß aus Hamburg

  • #4

    Hans-Ueli (Donnerstag, 23 April 2015 23:17)

    Wenn euer Timing stimmt seid ihr rechtzeitig in Puerto Montt um das Spektakel des Calbuco-Ausbruches zu erleben. Das gibt sicher tolle Aufnahmen.
    Weiterhin viele tolle Er-Fahrungen!
    Am 21.5. fliege ich zurück nach Canún zu meiner Africa Twin.
    Herzliche Grüsse
    Hans-Ueli

  • #3

    Heiko (Donnerstag, 16 April 2015 15:43)

    immer diese besorgten Touristen, die durchs Bild laufen ;)

  • #2

    Herbert P. (Donnerstag, 16 April 2015 15:36)

    Helle und Bea goes Geocaching.... genial.... auf zum nächsten Schatz....

    Grüße aus BGH

  • #1

    Tom/Oggy (Donnerstag, 16 April 2015 13:56)

    Servus es zwoa,

    Daumen Hoch! Respekt! Mehr sog i ned.

    Gruss aus R,
    Tom

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