Entlang der Ruta 40 zum Mount Fitz Roy


Reisebericht Chile/Argentinien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

Route:

Puerto Rio Tranquilo - Chile Chico - Los Antiguos (Argentinien) - Perito Moreno Stadt - Bajo Caracoles - Gobernador Gregores - Tres Lagos - El Chaiten

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

84.328 Km

Spritpreis: 

1,10 € (93 Oktan)

Währung: 

Chilenische/ Argentinische Pesos

 

Probleme mit den Motorrädern:

- Ventile eingestellt und Vergaser synchronisiert (Alperer)

- Luftfilter gereinigt (beide Motorräder)


Stürze/ Umfaller: -

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg entlang des Lago General Carrera in Richtung Argentinien. Auch heute ist das Wetter extrem windig und wechselhaft, was der spektakulären Fahrt entlang des Ufers keinen Abbruch tut. Abends schlagen wir dann unser Zelt inmitten dieser ungezähmten Wildnis auf und geniessen noch einmal den spektakulären Ausblick auf den See und die umliegenden Berge.

 

 

 

 

Zurück in Argentinien „erholen“ wir uns auf dem örtlichen Camping Municipal in Perito Moreno Stadt erst mal von den letzten Fahrtagen und dem mühsamen Wetter der letzten Tage (GPS: S46 35.752 W70 55.564). Die meiste Zeit verbringen wir in der geräumigen Campküche des Zeltplatzes. Helmut muss die gut 1.000 Fotos, die wir während unserer Fahrt entlang der Carretera Austral geschossen haben, sortieren und archivieren, während Bea ihr Reisetagebuch auf den neuesten Stand bringt und einen Reisebericht samt Fotos zum Einbau auf unserer Homepage vorbereitet.

 

Kaum ist die Sonne hinter den nahen Hügeln verschwunden, schon kühlt die Temperatur merklich ab. Trotzdem sitzen wir noch einige Zeit vor unserem Zelt und genießen den Abend. Außerdem bekommen wir von unseren argentinischen Zeltnachbarn eine Flasche Fernet Branca mit Cola geschenkt. Die Mischung aus Fernet und Cola gilt in Argentinien quasi als Nationalgetränk und man kann das alkoholische Gebräu sogar in manchen Geschäften bereits fertig gemischt kaufen. Vor allem Bea findet Geschmack an dem süßlichen und doch herben Geschmack und so ist die Flasche in null Komma nichts geleert.

 

 

 

 

Es ist bereits gegen Mitternacht als wir den Klang von Motorrädern hören und tatsächlich, keine fünf Minuten später tauchen eine beladene Transalp und ein kleineres Honda-Modell auf dem Zeltplatz auf. Sofort kommen wir mit den argentinischen Bikern ins Gespräch, auch wenn sich das Gespräch dank unserer nach wie vor mangelnden Spanischkenntnisse als relative schwierig gestaltet. Es stellt sich heraus, dass der Fahrer der Transalp einige Probleme mit seiner Maschine hat, denn diese verbraucht unglaubliche 10 Liter Benzin auf 100 Kilometer und die Motorleistung ist entsprechend miserabel! Nein, da kann etwas nicht stimmen… Spontan bietet Helmut dem Biker an, sich sein Motorrad am nächsten Morgen mal etwas genauer anzuschauen, was der Argentinier begeistert annimmt.

 

Pünktlich um 9 Uhr steht unser neuer argentinischer Freund mit seiner Transalp vor unserem Zelt. Helmut macht sich sofort daran, das Motorrad auseinander zu nehmen und dem Problem des übermäßigen Spritverbrauchs auf den Grund zu gehen. Nachdem sich die Reparaturarbeiten an der argentinischen Transalp den ganzen Tag lang hinziehen, nutzt Bea die Zeit um einige neue Reiseberichte für unsere Homepage fertig zu stellen und ihr Reisetagebuch zu aktualisieren.

 

 

 

 

Zum Dank für Helmuts Hilfe bereiten die beiden argentinischen Motorradfahrer am frühen Nachmittag ein leckeres kleines Asado für uns alle zu. Dazu gibt es Tomatensalat und frisches Weißbrot. Mhm, lecker! Eigentlich wollten wir am Nachmittag in ein nahegelegenes Internetcafe gehen um endlich einen neuen Reisebericht online zu stellen und unsere Emails abzurufen, doch das müssen wir angesichts Helmuts anhaltenden Schrauberarbeiten an der argentinischen Transalp wohl auf Morgen verschieben.

 

Am späten Nachmittag kommt plötzlich ein gigantischer roter LKW mit Bus-Aufbau und riesigem Anhänger in den Zeltplatz eingefahren und wir sind uns zuerst nicht sicher ob es das Ungetüm überhaupt durch die schmale Einfahrt des Zeltplatzes schafft. Bei näherem Hinsehen erkennen wir, dass es sich um ein Fahrzeug der “Rotel Tours – "das fahrende Hotel” - handelt und zu unserer großen Überraschung hat die Zugmaschine ein Passauer Kennzeichen! Wir stehen am Rand des Wiesenbereichs und beobachten das Monstrum beim Einparken als sich plötzlich einige der Fenster im Sitzabteil öffnen und uns Leute auf Deutsch zurufen, da sie die bayerische Bade-Lederhose von Helmut erspäht haben. Als das Gespann eingeparkt hat, gehen wir zu der Reisegruppe, die, wie es der Zufall mal wieder will, fast ausschließlich aus älteren Leuten aus unserer Region besteht und die eine 35-tägige Südamerika-Rundreise mit Rotel Tours machen. Viele der Reisenden sind daher sehr interessiert daran, wie wir mit unseren Motorrädern nach Südamerika gekommen sind, wohin unsere Reise führt und woher aus Bayern wir genau kommen und so plaudern wir eine ganze Weile mit der Reisegruppe, bevor sie sich fürs Abendessen in ein nahe gelegenes Restaurant aufmachen.

 

 

 

 

Es ist bereits früher Abend als Helmut die argentinische Transalp endlich wieder zusammen gesetzt hat und sich die beiden Motorradfahrer auf ihren weiteren Weg nach Norden machen, doch sie sind nach einer Testfahrt sichtlich glücklich über die erfolgreiche Motorradreparatur. Als kleines Dankeschön bekommt Helmut ein T-Shirt des argentinischen Honda Transalp Clubs geschenkt, was ihn natürlich riesig freut!

 

 

 

 

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg in das einzige WiFi Kaffee der Stadt, um dort unsere Emails zu checken und einen neuen Reisebericht online zu stellen. Naja, soweit zumindest unser Plan. Im Kaffee angekommen bestätigt die Kellnerin zwar, dass das Kaffee über WiFi verfügt, leider ist das aber derart langsam, dass wir nicht viel mehr als unsere Emails abrufen und einige wichtige Emails verschicken können. Einen kompletten Reisebericht samt Bildern einzubauen ist mit derart langsamem Internet definitiv nicht möglich. Scheiße! Selbst einige organisatorische Dinge, die wir wirklich dringend online erledigen müssen, ziehen sich über mehrere Stunden hin, da die Internetverbindung immer wieder zusammenbricht und manche Seiten teilweise mehrere Minuten brauche, bis sie sich endlich aufgebaut haben. Aha, wie nervtötend…

 

 


Gott hat das argentinische Pfandsystem erfunden, um uns auf eine harte Probe zu stellen


 

 

Heute geht es wieder zurück auf die Straße, doch zuvor müssen wir noch dem örtlichen Supermarkt einen Besuch abstatten, um die 8 leeren Bierflaschen, die sich über die letzten Tage angesammelt haben, zurück zu bringen. Leider gestaltet sich dieses ansich ziemlich simple Vorhaben als deutlich schwieriger als gedacht, denn die nette Dame an der Supermarktkasse erklärt Bea, dass sie ihr den Pfand für die 8 Flaschen, der immerhin gut einen Euro pro Flasche beträgt, nur dann geben kann, wenn sie 8 neue Biere kauft. Wie bitte!? Bea versucht der Dame zu erklären, dass wir mit Motorrädern unterwegs sind und heute weiter fahren und dass wir sicher nicht 8 neue Flaschen kaufen werden. Alles reden hilft aber nicht, die Dame bleibt stur. Bea auch. Nun wird der Filialleiter geholt und die Diskussion geht in die nächste Runde. Leider zeigt auch er sich ziemlich uneinsichtig und irgendwann platzt Bea der Kragen und sie versucht ihm mit ihren drei Brocken Spanisch zu erklären, dass sein System gequirlte Scheiße ist und er gefälligst die scheiß Flaschen zurück nehmen soll. Nein, auch das bringt nichts. Okay, nun wird Helmut zu Hilfe geholt und die Diskussion geht wieder von vorne los. Binnen Sekunden verfliegt auch bei Helmut die Höflichkeit, da wir diesen Kampf schon zig mal geführt haben.

 

Kurz zur Erklärung: Das argentinische Pfandsystem ist eine Geschichte für sich und hat auf unserem Weg durch Argentinien schon mehrfach zu Wutausbrüchen unsererseits geführt. Beim Kauf der Flaschen wird ein Pfand erhoben, der von Laden zu Laden unterschiedlich ist. Der Pfand wird auch auf dem Kassenzettel oder einem separaten Pfand-Bon vermerkt, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass man ihn auch wieder zurück bekommt. Ohne Pfand-Bon läuft meist gar nichts und selbst mit Bon müssen mindestens andere Waren im Pfandwert gekauft werden oder, wie im aktuellen Fall, dieselbe Anzahl neuer Bierflaschen. Das Ganze gipfelte einmal sogar darin, dass uns in einem Lädchen kein Bier verkauft wurde, weil wir keine leere Flasche dabei hatten. Wie sollen wir eine leere Flasche mitbringen, wenn wir mangels Leergut KEIN volles Bier kaufen können? Oder, um es mit den Worten von Panny zu sagen: Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei?

 

So, nun aber zurück zu unserem aktuellen Dilemma. Leider können wir einen der vier Kassenzettel, die wir die letzten Tage in diesem Supermarkt bekommen haben, nicht mehr finden und so sind nur 4 der insgesamt 8 Flaschen, die wir hier gekauft haben, auch aufgelistet. Nach einer  knapp halbstündigen Diskussion einigen wir uns schlussendlich darauf, dass wir 40 Peso für 4 Bier zurück bekommen. Die anderen 4 Flaschen nehmen wir wieder mit. Lieber werfen wir sie in den Müll, als sie diesen unfähigen Idioten zu überlassen. So eine Scheiße! Wir glauben ja mittlerweile, dass Gott das argentinische Pfandsystem erfunden hat, um uns arme Motorradreisende auf eine harte Probe zu stellen.

 

Ziemlich angenervt geht es zu unserer letzten Station bevor wir uns endlich auf den Weg nach Süden machen können. Wir müssen nämlich noch einmal kurz im Internetkaffe vorbei schauen, da wir auf zwei wirklich wichtige Emails warten. Während Bea sich ein kleines Wasser im Kaffee kauft um das Internet nutzen zu dürfen, wartet Helmut bei unseren Motorrädern vor der Türe. Leider gestaltet sich auch heute die Internet-Sache recht schwierig, denn ihr kleines Netbook will sich heute einfach nicht mit dem Internet des Kaffee verbinden. Das gibt´s doch nicht!!! Sie versucht etwa eine halbe Stunde lang alles Mögliche, bis es endlich klappt und die Verbindung steht, nur um keine 5 Minuten später von der netten Bedienung mitgeteilt zu bekommen, dass das Kaffee nun schließen würde und sie den Laden verlassen muss. Wie jetzt!? Es ist erst mittags und laut der Öffnungszeiten hat das Kaffe durchgehend bis 20 Uhr geöffnet. Nein, heute anscheinen nicht. *ahahahaha* Zu guter Letzt endet Bea neben einigem Müll in einer schattigen Ecke hinter dem Kaffee wo sie sich wie ein Penner an der Mauer herum drückt und gerade noch minimalen WiFi-Empfang hat, nur um ihre restlichen Aufgaben zu erledigen, während ihr der Wind immer wieder Müll und Staub ins Gesicht und auf den Computer blast. Nein, heute ist definitiv nicht unser Tag…

 

 

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Wie erwartet führt die Ruta 40 in dieser Region für mehrere hundert Kilometer durch nichts weiter als langweilige Pampa. Flaches Land wechselt sich mit einigen sanften Hügeln ab, die von ein wenig kargem Buschwerk bewachsen sind und weit in der Ferne ragen die schneebedeckten Gipfel der südlichen Anden auf. Dank der langweiligen Landschaft können wir zumindest ordentlich Kilometer machen, einzig der berühmt-berüchtigte Wind, der über die komplette argentinische Seite Patagoniens hinweg peitscht, bremst uns etwas aus, da wir teilweise Dank derart massivem Gegenwind und Gasgriff auf Anschlag nicht mehr als gut 90 km/h zusammen bringen. Einzig die vielen Vicunas und einige Gruppen von Nandus, den patagonischen Vertretern der Vogelstrauße, die teilweise dicht an der Straße stehen und grasen, bringen etwas Abwechslung in unsere Fahrt. Immer wieder sehen wir leider auch die halb verwesten Überreste von Vicunas, die in den Weidezäunen, die hier die Ruta 40 über viele tausende Kilometer beidseitig säumen, hängen geblieben und jämmerlich verendet sind.

 

 

 

 

In dem fünf Seelen Dorf Bajo Caracoles machen wir einen kurzen Tankstopp an einer kleinen über und über mit Aufklebern anderer Reisender überzogenen Tankstelle, an der der Sprit ein halbes Vermögen kostet und schon sind wir wieder zurück auf der Ruta 40 gen Süden. Einige andere Motorradreisende hatten uns bereits gewarnt, dass wir weiter südlich einen ungeteerten Streckenabschnitt, auf dem über gut 100 km gebaut wird, nur bei trockenem Wetter fahren sollen, da sich die Piste bei Regen in eine klebrige Schlammschlacht verwandelt. Wir haben aber Glück, die Strecke ist trocken und daher super zu befahren, doch trotzdem lassen wir etwas Luft ab, damit es uns auf dem teilweise ziemlich üblen Wellblech-Belag nicht ganz so her rüttelt.

 

 

 

 

Nach gut 70 km Erdpiste erspähen wir die frisch geteerte Straße, die die nächsten gut 30 km parallel zur Piste verläuft. Die anderen Reisenden hatten uns auch erzählt, dass man, zumindest mit dem Motorrad, ganz leicht um die Absperrungen herum und hinauf auf den Teer fahren kann. Gesagt, getan und schon sind wir oben und düsen auf dem jungfräulichen Asphalt gen Süden. Das ist doch viel besser als die staubige Wellblech-Schlagloch-Piste, die hier als Umgehung eingerichtet wurde!

 

Leider flaut der Wind am Nachmittag deutlich auf und so weht uns eine stramme Brise aus westlicher Richtung entgegen, die das Motorradfahren zeitweise in einen regelrechten Kampf gegen die Naturgewalt verwandelt und ordentlich Sand und Staub über die Fahrbahn und somit auch in unsere Helme bläst. Bäh! Am frühen Abend biegen wir auf die Ruta 23 ab und folgen ihr entlang des Lago Videma, dessen leuchtend türkises Wasser in der Abendsonne regelrecht funkelt. Etwa auf halber Strecke entlang des Sees tauchen dann auch die imposanten, 3.405 m hohen Zinnen und schneebedeckten Hänge des Mount Fitz-Roy am Horizont vor uns auf. Wow, was für eine atemberaubende Aussicht!

 

 

 

 

Während auf der anderen Uferseite des Sees eine bläulich leuchtende Gletscherzunge zu erkennen ist, wächst das Fitz-Roy Gebirgsmassiv direkt vor uns immer weiter an. Jede Kurve gibt neue, atemberaubende Blicke auf die Zinnen, die schneebedeckten Hänge und einen weiteren dunkelblau leuchtenden Gletscher rechts der Zinnen, frei. Wir bekommen unseren Mund fast nicht mehr zu vor Staunen, so beeindruckt sind wir von der gewaltigen Landschaft, die sich da vor uns auftut. Leider ist das Wetter recht wechselhaft, so dass die Spitzen der Zinnen immer wieder von tief hängenden Wolken verhüllt werden und wir die wahre Höhe der Berggipfel nur noch erahnen können.

 

 


Vor uns wächst das Fitz-Roy Gebirgsmassiv immer weiter an


 

 

In El Chaltén angekommen fahren wir als erstes zum Büro der Nationalparkverwaltung Los Glaciares, um uns nach den besten Wanderwegen im Park zu erkundigen. Als nächstes geht´s zur Tourist-Info, wo wir die Campingplätze des Ortes erfragen. Als erstes fahren wir zum mit 50 Peso pro Person günstigsten Campingplatz. Als wir dort ankommen, können wir jedoch unseren Augen kaum trauen und glauben zuerst, dass es sich um einen schlechten Scherz handelt… aber nein, dieser winzige, mit Zelten zugestellte Vorgarten ist tatsächlich der Zeltplatz! *ahaha* Hier ist nicht mal mehr genug Platz zwischen den Zelten, um diese vernünftig abzuspannen, wie also sollen wir da unser geräumiges Tunnelzelt noch dazwischen quetschen!? Schnell schwingen wir uns wieder auf unsere Motorräder und düsen zu Campingplatz Nummer zwei, der leider dasselbe „Bild des Grauens“ bietet. Backpacker-Zelte so weit das Auge reicht. Nein, Hilfe, das gibt´s doch nicht! Platz Nummer drei, der mit stolzen 160 Peso auch der teuerste ist, bietet wenigstens eine weitläufige Wiese direkt am Ufer eines Gebirgsflusses an. Auch hier wimmelt es nur so von Touristen und jungen Backpackern, aber zumindest ist der Platz groß genug, dass sich die Menschenmassen wenigstens etwas verlaufen. Wir schlagen unser Zelt in einer etwas abgelegeneren Ecke auf und laufen hinunter ans Flussufer, um uns dort ganz ungestört und abseits des Camping-Trubels das beeindruckende Farbenspiel des Sonnenuntergangs über den schneebedecken Bergen anzuschauen, dass die Landschaft in sanftes Licht aus blassem orange, leuchtendem rosa und fast schon gräulichem violett taucht.

 

 

 

 

Am Morgen sind wir schon früh auf den Beinen und zu unserer Freude lacht die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel als wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt am Mount Fitz-Roy machen. Obwohl es sonnig ist, lässt uns der böige kalte Wind frösteln und wir sind froh über Windbreaker-Jacke und Mütze. Die ersten gut drei Kilometer geht es relativ steil über Stock und Stein nach oben und der Wanderweg bietet einige tolle Aussichten über das Tal und den Ort.

 

 

 

 

Durch einen dichten, moosig grünen Wald führt der Weg weiter bis zu einem Aussichtspunkt, der einen spektakulären Blick auf die Zinnen von Mount Fitz-Roy und fünf weiteren, nicht ganz so hohen Gipfeln, frei gibt. Der Morgen ist fast wolkenlos und so heben sich die schiefergrauen Giganten kontrastreich vom satten Blau des Himmels ab. Mount Fitz-Roy ist mit 3.405 m der höchste der Gipfel, während seine Seiten von den Gipfeln Poncenot mit einer Höhe von 3.002 m und Mermoz mit immerhin noch 2.732 m flankiert werden. Weiter rechts sieht man nun auch deutlich einen tief dunkelblauen Gletscher, der sich den Berghang hinunter bis in eine Hochebene hinein schiebt. Vom Aussichtspukt aus laufen wir durch eine Ebene mit dichten Büschen und Bäumen, bis wir an einen wunderschönen Bergsee mit dem verheißungsvollen Namen „Laguna Capri“ kommen, an dessen Ufer wir eine kleine Brotzeitpause einlegen und die frechen kleinen Vögelchen beobachten, die um uns herum flattern und versuchen, die Brotkrümel aufzupicken, die wir beim Essen verloren haben.

 

Zurück am Campingplatz wollen wir das herrliche Wetter und die gute Sicht auf den Mount Fitz Roy, der sich sonst gerne hinter Wolken versteckt, nutzen und versuchen, noch einige schöne Fotos entlang der Straße zu machen. Schnell bauen wir also unser Zelt ab, bepacken die Motorräder und düsen. Und wir haben Glück, auf dem WEg zurück zur Ruta 40 werden wir noch mit einigen spektakulären Ausblicken auf das Gebirgsmassiv belohnt und so bleiben wir zigmal stehen, um diesen majestätischen Anblick zu geniessen.

 

 

 

 

Die weitere Strecke auf der Ruta 40 gen Süden ist wieder monoton und so fahren wir auch angesichts der späten Uhrzeit relativ zügig bis nach El Calafate, wo wir am örtlichen Campingplatz einchecken. Zu unserer Freude treffen wir dort per Zufall auf die beiden Motorradreisenden Peter & Leonie (Amsterdamtoanywhere), die gerade auf ihrem Weg nach Norden sind. Wir verstehen uns auf Anhieb prächtig und so verfliegt der Abend bei unzähligen Reiseanekdoten wie im Flug. Auf diesem Weg wünschen wir den beiden noch eine wundervolle Weiterreise und wir hoffen, uns irgendwo im Norden wieder zu treffen.

 

 

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Kommentare: 8
  • #8

    Micha bl (Samstag, 28 März 2015 18:17)

    Wie immer lese ich die tollen Berichte mit einem leichten Grinsen im Gesicht und vermeide beim runterscrollen auf den rechten Balken zu schauen und wenn ich dann dass Wort Kommentare in Fett-Schrift lese ist es immer vorbei mit der Freude und denke mir scheiße das wars mal wieder.

  • #7

    Afrikaans (Freitag, 27 März 2015 15:16)

    Mmmmh, aus gesundheitlichen Gründen bin ich seit einigen Tagen weg vom Alkohol. Ich überlege ernsthaft, das zu einer Dauerlösung zu machen. Könnte mir künftig Verdruß ersparen.


    Ha, ha, Witzchen!

    Ich leide mit euch!

  • #6

    Bea & Helle (Freitag, 27 März 2015 14:28)

    Hola alle zusammen,
    erstmal vielen Dank für euer Lob, das freut uns immer riesig und motiviert natürlich ungemein.
    Das Problem an der Transalp war, dass der Spritverbrauch extrem hoch war und die Endgeschwindigkeit bei max. 120 km/h lag. Habe ihm dann Ventile eingestellt, deren Spiel bei der Hälfte der Ventile bei Null lag und anschließend den Vergaser + Chokekolben/ -züge gereinigt. Das Leerlaufgemisch war ebenfalls jenseits von Gut und Böse und der Ansaugdom zu den Vergasern hatte den üblichen Riss, den einige alte Transalps haben, das habe ich zusätzlich geklebt. Nach einer Testfahrt kam er wieder und die Höchstgeschwindigkeit lag immer noch bei max. 120 km/h, was dann im Endeffekt daran lag, dass im Benzinschlauch noch ein zusätzlicher Filter verbaut war, der zwar neu war aber aufgrund seiner Form sich nicht selbst entlüften konnte, was dazu führte, dass bei Volllast zu wenig Sprit in den Vergasern ankam. Nach einigen erfolglosen Entlüftungsversuchen haben wir den Filter einfach entfernt und schon lief die Gute wieder wie neu.

  • #5

    Michel (Donnerstag, 26 März 2015 22:34)

    Immer wieder schön von euch zu lesen, fernweh inclusive.
    Da ich selbst eine Transe habe, eine frage: Was war an der Transalp?

  • #4

    Tom/Oggy (Donnerstag, 26 März 2015 15:38)

    Servus es zwoa,

    danke für den neuen Bericht. Wie immer super zum lesen. Sehr kurzweilig.
    Eine Frage habe ich dennoch. Was war den der Fehler bei der schicken roten TA.

    Gruss aus R,
    Tom

  • #3

    Nosotros (Donnerstag, 26 März 2015 01:49)

    today we met you in rute 3
    congratulations, we like your travel!
    continues!!!
    wait you in Buenos Aires city
    ;)

  • #2

    Klaudia Karoliny (Mittwoch, 25 März 2015 16:55)

    Ich bin ganz weg von der Schönheit der Natur! Danke euch für diese Einblicke. Und macht weiter so.

  • #1

    StephanPsy (Mittwoch, 25 März 2015 07:54)

    boaaaah, was für großartige Photos vom Fitz-Roy ! Danke

    und schöne Grüße aus Passau, Stephan

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