Durchs Altiplano nach Sucre und La Paz


Reisebericht Bolivien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

Route:

Uyuni - TicaTica - Potosi - Sucre - Aiquile - Epizana - Cochabamba - Cahihuasi - Caracollo - Patacamaya - La Paz - Camino de la Muerte - San Pablo de Tiquina - Copacabana

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

103.755 Km 

Spritpreis: 

1,11 € (89 Oktan) (Preis für Ausländer)

                        0,48 € (89 Oktan) (Preis für Einheimische)

Währung: 

Bolivianos

 

Probleme mit den Motorrädern:

- Leckage Handbremszylinder (Alperer)

- Bremsbeläge vorn gewechselt (Dicke Rosi)

 

Stürze/ Umfaller: -

Gesundheit/ Verletzungen:

- Lebensmittelvergiftung (Bea)


 

 

Unseren nächsten Stopp legen wir im „nur noch“ 2.800 m hoch gelegenen Sucre ein. Für unsere Verhältnisse sind wir nach wie vor im Hochgebirge, doch Sucre liegt über 800 m tiefer als der Salar de Uyuni in einem Tal und so ist das Klima hier deutlich gemäßigter und milder. Die Stadt wurde bereits im 16. Jahrhunder gegründet und gilt heute dank ihrer gut erhaltenen, vom Kolonialstil geprägten Altstadt mit ihren weiß getünchten Gebäuden, den vielen Kirchen und Kathedralen und den gepflegten Plätzen und Parkanlagen als eine der schönsten Städte in ganz Südamerika. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis wir uns unseren Weg durch den dichten Feierabendverkehr sowie Horden von Fußgängern, die sich in den teilweise recht schmalen Gassen tummeln, bis in Stadtzentrum gebahnt haben. Wir haben von anderen Reisenden GPS-Koordinaten für ein Hostel bekommen, das über einen großen Innenhof verfügt, in dem wir auch unsere Motorräder sicher parken können (GPS: S19 02.553 W65 15.375). Zum Glück hat man noch ein kleines Zimmer im Erdgeschoss für uns frei und so checken wir gleich ein.

 

 

 

 

Am nächsten Vormittag machen wir uns auf den Weg um die historische Altstadt, die im Übrigen seit 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, zu Fuß zu erkunden. Wir schlendern durch die Gassen vorbei an unzähligen Straßenständen und kleinen Geschäften, die bis zum Bersten vollgestopft sind mit Lebensmitteln, Süßkram und Souvenirs für die über 80.000 Touristen, die Sucre jedes Jahr anzieht. Wir laufen über den zentralen Platz, in dessen fast schon parkartig angelegten Beeten neben vielen Bäumen und üppige, lila blühende Blumen sogar Palmen gedeihen. Was für ein lebendiger und farbenfroher Kontrast zur kargen, lebensfeindlichen Landschaft des Salar de Uyuni. Der Platz wird von mehreren historischen Gebäuden, unter anderem der Casa de Libertad, in der 1825 Boliviens Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet wurde, eingerahmt. Nur ein paar Schritte weiter befindet sich die Prefectura de Chuquisaca, deren wunderschöne Fassade und großflächige Buntglasverzierung nicht erahnen lässt, dass sich dahinter das nationale bolivianische Polizeibüro verbirgt.

 

 

 

 

Nur unweit der Plaza findet gerade ein Umzug statt. Feierlich gekleidete Soldaten in leuchtend gelben Uniformen marschieren die Hauptstraße entlang, während dutzende Schulkinder in eleganten, rot-weiß-schwarzen Schuluniformen und ebenso viele Erwachsene die Nachhut bilden. Unser nächstes Ziel ist der Zentrale Markt, der sich neben einem großen Außenbereich auch über ein geräumiges, zweistöckiges Gebäude erstreckt. Neben einem üppigen Angebot an exotischen Früchten und Gemüse gibt es auf dem Markt auch unglaublich leckere, frisch zubereitete Milchshakes und zuckersüße Desserts in künstlichen, leuchtend bunten Farben zu bestaunen. Dank der günstigen Preise testen wir uns natürlich einmal quer durch das Sortiment! Die nächste Abteilung empfängt uns mit herrlich duftenden Gewürzen und Kräutern, die in riesigen, offenen Säcken feil geboten werden. Speziell Bea fühlt sich wie im Paradies und würde am liebsten ein kleines Säckchen von jedem Gewürz und getrockneten Kraut erstehen, doch da spielt der Stauraum ihres „Küchen-Koffers“ leider nicht mit. So begnügen wir uns mit einem kleinen Tütchen getrockneter, grob gemahlener roter Chili, die angeblich besonders feurig sein sollen.

 

 

 

 

In der letzten Sektion des Marktes geht es für unseren Geschmack dann doch etwas gruselig zu, denn in der Frischfleisch-Abteilung, die sich über gut die Hälfte des Erdgeschosses erstreckt, hat jeder Metzger sein eigenes kleines Büdchen, das nur durch eine dünne Wand aus Pressspanplatten vom Nachbar-Metzger abgetrennt ist. Neben allerhand Fleisch- und Wurstwaren werden unter anderem auch ganze Kuh-Mäuler angeboten, die wenig appetitlich auf schäbigen alten Holztischen präsentiert werden. Da das Frischfleisch hier – wie überall in Südamerika – den ganzen Tag ungekühlt in den Auslagen der Metzger liegt, riecht es ziemlich stark, ja fast schon unangenehm nach Fleisch und so ist es höchste Zeit, dass wir uns aus dem Staub machen.

 

 


Neben allerhand Fleisch- und Wurstwaren werden auch ganze Kuh-Mäuler angeboten


 

 

Nachdem wir auf dem Markt ganz schön zugeschlagen haben, heißt es nun die eben konsumierten Kalorien wieder abzutrainieren und wie geht das besser als mit einer kleinen Wanderung auf einen der Hügel, die die Stadt umgeben. Wir laufen durch die schmalen Gassen mit ihren weiß getünchten Häusern und vorbei an einigen wunderschönen Kirchen. Vom Rundbogengang des Kloster La Recoleta haben wir einen tollen Ausblick über die umliegenden Berge und den Talkessel, in dem sich die Häuser der Stadt dicht an dicht drängen.

 

 

 

 

Nach zwei spannenden Tagen in Sucre geht es für uns über Cochabamba weiter gen Norden. Es ist Winter in Südamerika und so ist es nicht verwunderlich, dass die Temperaturen entlang der Cordillera Oriental, deren Gipfel sich bis auf 5.000 Meter in die Höhe schrauben, wieder deutlich fallen und wir sogar von einer Winterlandschaft überrascht werden! Überrascht vom Temperatursturz suchen wir uns auf der Passhöhe erst mal ein kleines Restaurant, in dem wir uns zwei kräftige, heiße Teller Suppe bestellen, die uns herrlich von innen wärmt und uns Kraft gibt für die weitere Fahrt. Auch die weitere Strecke nach La Paz bleibt spannend, denn wir kommen heute gleich an mehreren LKW-Unfällen vorbei. Bei der halsbrecherischen Fahrweise der bolivianischen Fahrer ist es eigentlich ein Wunder, dass hier nicht viel mehr Unfälle passieren.

 

 

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In der 1,4 Mio. Metropole La Paz angekommen, erwartet uns gleich die nächste Herausforderung. Ein Großteil der Stadt erstreckt sich nämlich entlang eines steilen Tals und so kommt es, dass wir innerhalb (!) der Stadtgrenzen einen Höhenunterschied von fast 1.000 Höhenmetern überwinden müssen. Die extreme Steigung der Straßen, gepaart mit dem dichten, chaotischen und rücksichtslosem Verkehr macht uns die Fahrt durch La Paz nicht gerade zum Vergnügen. (GPS Hostel: S16 29.533 W68 08.193) Als erstes besuchen wir den skurrilen Hexenmarkt „Mercado de Hechicería“, auf dem neben allerleich Schnickschnack, Souvenirs, Kräutern und wundersamen Gebräu auch getrocknete Lamaföten angeboten werden.

 

 

 

 

Am Abend haben wir dann etwas ganz besonderes vor, doch dafür müssen wir erst mal in einem Minibus ins einige hundert Meter höher gelegene El Alto fahren. Endstation ist vor einer großen Halle in einem nicht besonders einladenden Industrieviertel und da El Alto nicht gerade für seine Sicherheit berühmt ist, passen wir hier besonders gut auf Geldbeutel und Pässe auf.

 

In der zugigen und kalten Halle sind bereits einige Reihen Plastikstühle und ein Boxring aufgebaut und da wir früh dran sind, nehmen wir gleich in der ersten Reihe Platz. Wer jetzt allerdings glaubt, wir würden einen ganz normalen Boxkampf anschauen, der irrt gewaltig. Wir sind heute Abend nämlich Gäste beim berühmten-berüchtigten Cholitas Wrestling! Cholitas Wrestling steht für knallharte bolivianische Power-Frauen, die in wunderschönem, farbenfrohem, traditionellen Gewand in den Ring steigen und sich mit ihrer Konkurrentin einen ordentlichen Wrestling-Kampf liefern. Lange, schwarze geflochtene Zöpfe fliegen durch die Luft und die bunten Röcke wirbeln nur so umher. Auch wenn der Kampf eigentlich eine Show ist, so gehen die Mädels ganz schön zur Sache! Natürlich lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen am Ende der Veranstaltung zusammen mit den Cholitas ein Foto zu schießen. Was für ein Spaß! Wenn ihr selbst einmal beim Cholitas Wrestling dabei sein wollt, findet ihr unter dem Link mehr Infos.

 

 

 

 

Auf unserem Weg aus La Paz in Richtung Grenze wollen wir noch einmal tanken, doch zum ersten Mal seit wir in Bolivien sind, will man uns kein Benzin verkaufen! Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen müssen in Bolivien einen etwa dreimal so hohen Benzinpreis zahlen als Einheimische, das ist staatlich so festgelegt. Da Ausländern außerdem eine entsprechende Rechnung ausgestellt werden muss, ist es manchen Tankstellen zu viel Arbeit und so betanken sie ausländische Fahrzeuge einfach nicht. Bisher hatten wir noch nie Probleme, doch nun sind wir schon seit über einer Stunde auf der Suche und haben schon zig Tankstellen abgeklappert, doch es will uns per du niemand Benzin verkaufen. Was für eine Scheiße! Ziemlich genervt beschließen wir schließlich den Großraum um La Paz zu verlassen und es mit einer der kleinen Tankstellen im Hinterland zu versuchen. Ein paar Liter Benzin haben wir ja noch in den Tanks, das sollte reichen. Gut eine Stunde außerhalb des Ballungszentrums um La Paz haben wir dann endlich Erfolg. An einer Tankstelle in einem kleinen Dorf werden unsere Bikes sofort und ohne lange Diskussion betankt. Na bitte, wieso denn nicht gleich so!

 

 

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