Aufbruch auf unsere Motorrad Weltreise


Reisebericht Tschechien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Osteuropa & Asien

 

 

Route:

Burghausen - Passau - Vimperk - Budweis - Trebon - Jindrichuv Hradec - Trebic - Brünn - Uherske Hradiste - Uhersky Brod

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.

 

Gefahrene Kilometer von Burghausen:

600 Km

 

Währung:

Kronen

 

Probleme mit den Motorrädern: -


 

 

Die letzten Wochen vor der Abfahrt waren extrem stressig und auch am Freitag, dem letzten Tag vor unserer Abfahrt, sind wir erst um kurz nach 2 Uhr in der Früh ins Bett gegangen, da es einfach noch sooo viel zu erledigen gab. Leider ist die Nacht ziemlich kurz, bereits um 4 Uhr in der Früh, d.h. nach nur 2 Stunden Schlaf klingelt der Wecker. Aber eigentlich ist das egal, denn schlafen können wir eh nicht wirklich vor lauter Aufregung.

 

 Unser großer Tag ist gekommen und was sollen wir sagen, es regnet in Strömen und der Wind weht richtig heftig. Na super, das kann ja ein toller Start werden… Bea sortiert noch schnell die Dokumente ein, dann werden die Mopeds bepackt. Um halb 10 Uhr, d.h. eigentlich schon viel zu spät starten wir endlich von Bea´s Eltern los Richtung Tankstelle noch mal schnell volltanken und Luftdruck messen. Wenigstens hat es nun aufgehört zu regnen. Die ersten Meter mit dem vielen Gepäck sind wirklich wackelig und Bea fragt sich kurzzeitig, was sie sich da bloß angetan hat… Bevor es nun endlich in die Werkstatt geht flitzen wir noch schnell zum Lagerhaus Bruckner in Haiming, die Mopeds wiegen. Der nächste Schock, 330 kg pro Maschine und das OHNE Fahrer wohlgemerkt!! Mit so viel Gewicht hatten wir eigentlich nicht gerechnet…

 

Als wir in der Werkstatt ankommen, erwartet uns eine riesen Überraschung, unsere Freunde haben ein riesiges Plakat aufgebaut und fast 50 Leute sind mit Ihren Motorrädern gekommen. Wow, wir sind beeindruckt!

 

Total aufgekratzt laufen wir herum, begrüßen alle Leute, halten hier und da noch kurz Small Talk und werden am laufenden Band von irgendwem fotografiert. Wir kommen uns schon fast vor wie Prominente! ;-)

 

 

 

 

Nach einer guten halben Stunde geht´s dann zusammen mit den knapp 50 anderen Mopeds endlich los nach Burghausen. Man kann sich die Schlange, die so ein Motorradkonvoi erzeugt, gar nicht vorstellen. An jeder Ampel lässt irgendwer seinen Motor aufheulen und allein schon wegen der Menge der Mopeds drehen sich alle Leute nach uns um. Der Wahnsinn!!! So was erlebt man wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben.

 

Als wir zum Stadtplatz kommen, warten bereits viele Freunde auf uns, auch ein paar Fremde, die von unserem Trip in der Zeitung gelesen haben und uns viel Glück wünschen wollen, sind da. Total verrückt! Nebenan findet gerade eine Hochzeit statt, doch die Hochzeitsgemeinde geht in dem ganzen Motorradtrubel total unter!

 

 


Unglaublich, welch lange Schlange unser Motorradkonvoi erzeugt


 

 

Was uns besonders freut ist, dass Tom, ein Freund, den wir über´s Internet kennengelernt haben und der letztes Jahr mit dem Motorrad in die Mongolei gefahren ist, extra aus Kissingen angereist ist, um uns viel Glück zu wünschen. Wow, wir sind sprachlos!

 

 

 

 

Was uns besonders freut ist, dass Tom, ein Freund, den wir über´s Internet kennengelernt haben und der letztes Jahr mit dem Motorrad in die Mongolei gefahren ist, extra aus Kissingen angereist ist, um uns viel Glück zu wünschen. Wow, wir sind sprachlos!

 

Nach etwa 1 Stunde müssen wir dann los, sonst schaffen wir heute gar keine Kilometer mehr. Als es an´s "Auf Wiedersehen“ sagen geht, fließt dann doch die eine oder andere Träne. Auch wenn wir uns sehr auf unser bevorstehendes Abenteuer freuen, so ist es doch schwer, unseren Lieben für so lange Zeit auf Wiedersehen zu sagen! Etliche Motorräder begleiten uns noch ein Stück, einige nur ein paar Meter, andere bis Simbach, Passau, sogar bis in die Tschechei, toll!

 

 

 

 

Als wir so dahin fahren, werden wir auf einmal richtig müde, jetzt, wo es endlich los geht und alle Anspannung von uns abfällt, merken wir erst, wie kräftezehrend die letzten Wochen waren. Uns fallen fast die Augen zu und wir müssen uns echt bemühen, wach zu bleiben…

 

In Passau treffen wir Franz von der Passauer Neuen Presse. Er hat den ersten Artikel im Frühjahr über uns geschrieben und nun begleitet er uns mit seiner KTM ebenfalls ein kleines Stück. Wir müssen recht lachen, da ihm das Moped mehrmals ausgeht weil die Batterie schon recht schlapp ist und so müssen wir ihn sogar zwei Mal anschieben, was für ein Spaß!

 

 


Uns fallen fast die Augen zu und wir müssen uns echt bemühen, wach zu bleiben


 

 

Da es nicht mehr zu regnen aufhört, beschließen wir, nicht bis Budweis zu fahren, sondern in Vimperk kurz nach der tschechischen Grenze ein Zimmer zu nehmen. Unsere Freunde Meter, Michi, Klausi, Jens, Krissi und Sabrina haben uns bis hierher begleitet und bleiben sogar noch über Nacht. Wir trinken noch ein paar Bier zusammen und fallen dann ziemlich müde in unsere Betten. Aber halt, stopp, nächster Schock, Helle hat das Ladekabel für seinen Laptop Zuhause liegen lassen! *ahahaah* Männer… Aber auch dieses Problem werden wir schon irgendwie lösen...

 

 

 

 

Um halb 9 am nächsten Tag gibt´s Frühstück, aber obwohl das echt lecker aussieht, mag es so recht nicht schmecken, da der nächste Abschied bevor steht. Bei Dauerregen brechen die anderen auf Richtung Heimat. Nun sind wir also alleine.…

 

Wir sitzen noch bis 14 Uhr im hoteleigenen Restaurant und trinken Kaffee, nutzen das kostenlose W-Lan für einige Arbeiten an unserer HP und den ersten Kontakt zu unseren Lieben Zuhause bevor wir uns in einer kurzen Regenpause auf die Mopeds schwingen und Richtung Budweis starten. Ach ja, als die netten Mädels vom Hotel erfahren, was wir vor haben, geben sie uns gleich einen kleinen Rabatt auf unser Zimmer, wie nett!

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Da Helle nicht nur sein Ladekabel Zuhause vergessen hat, sondern noch ein paar andere Sachen (Männer!!!), machen wir gleich mal einen Stopp bei einem riesigen Hagebaumarkt um Silikon, Ersatzbirnen und weitere Spanngurte zu kaufen. Wie praktisch, dass die Geschäfte in der Tschechei auch Sonntags geöffnet haben! Danach noch gleich zu einem Elektromarkt und einen Allround-Adapter gekauft, damit Helles Laptop endlich wieder Saft bekommt, dann haben wir alles zusammen.

 

 

 

 

Nachdem es dank dem Einkaufsmarathon mittlerweile schon recht spät ist, suchen wir uns den nächsten ausgeschilderten Campingplatz. Wirklich weit sind wir heut nicht gekommen, aber wir haben ja Zeit! Wir haben Glück und finden einen tollen Platz, der ruhig und abgelegen an einem Berghang liegt. Es gibt sogar einen kleinen Aufenthaltsraum mit Küche, in dem wir unser Abendessen kochen können. Perfekt!

 

Ein holländisches Camper-Ehepaar sind die einzigen weiteren Gäste außer uns, so haben wir freie Platzwahl. Als die beiden vorbei kommen und unsere Mopeds sehen, können sie gar nicht glauben, was wir vor haben. Sie schreiben sich unsere Homepage-Adresse auf, fotografieren die Mopeds und der Herr des Hauses gibt uns sogar seine Visitenkarte, falls wir mal nach Amsterdam kommen, dann sollen wir uns melden!

 

 


Wirklich weit sind wir heut nicht gekommen, aber wir haben ja Zeit


 

 

Auch der Besitzer des Campingplatzes ist ganz begeistert von unserer Geschichte und so dürfen wir sogar kostenlos in einer kleinen Holzhütte des Campingplatzes übernachten und bekommen zwei Bier geschenkt. Außerdem ergibt sich ein sehr interessantes Gespräch mit Vlatislav (dem Campingplatz-Besitzer), der in seinem Leben schon sehr viel und hart gearbeitet hat und der sich mit seinem eigenen Campingplatz einen großen Traum erfüllt hat. Er muss viel sparen um sich immer wieder neue Dinge dazu kaufen zu können, sein nächster großer Traum ist ein John Deere Bulldog, damit die Arbeit leichter geht. Daher verseht er auch gar nicht, warum wir Deutschen, wo es uns in Deutschland doch so gut geht, alles aufgeben und um die Welt fahren, wir sollten doch lieber ein nettes Häuschen kaufen und es uns gut gehen lassen. Das gibt uns schon irgendwie zu denken…

 

 

 

 

Wir brechen für unsere Verhältnisse relativ früh am Morgen auf. Die Tage zuvor hatten wir nie mehr als 100 km pro Tag geschafft, weil alles noch sehr chaotisch war, außerdem noch das schlechte Wetter und die Einkaufsstopps am zweiten Tag.

 

Doch heute wollen wir mehr Kilometer machen und fahren weiter Richtung slowakische Grenze. Die Slowakei ist ganz anders als die Tschechei, wenn nicht die vielen alten Ostblock-Bauten wären, möchte man fast meinen, man ist in Italien. Viele neue Häuser sind im Toskana-Stil und auch die Wälder sind ein bisschen mediterran. Und es wird schon leerer, riesige Kornfelder zu beiden Seiten der Straße und wir sehen viele Blumenfelder, keine Ahnung welche Sorte das ist und was die Leute damit machen, aber es sieht auf jeden Fall sehr schön aus!

 

 

 

 

Um etwas mehr Kilometer zu machen, fahren wir auf die Schnellstraße, leider verfahren wir uns (mal wieder) und müssen an der nächsten Ausfahrt runter, wenden und das ganze Stück wieder zurück… HELMUT!!!

 

Dann aber flutscht es so richtig und wir schaffen knapp 300 km an diesem Tag. Sehr gut! Zwischendurch bleiben wir mal in einer Ortschaft stehen, um Abendessen zu kaufen. Egal wo wir lang fahren oder stehen bleiben, die Leute schauen immer als wären wir Aliens, manche kommen auch und fragen, was wir denn vor haben. Sogar wenn wir durch die Straßen fahren, drehen sich die Leute nach unseren voll bepackten Mopeds um, wie lustig!

 

Abends fahren wir auf einen kleinen Campingplatz direkt in Zvolen. Der Campingplatz ist nicht sehr toll, von den Sanitäranlagen mal ganz zu schweigen. Wenigstens gibt es warmes Wasser, aber das sollte man für 15 € die Nacht mindestens erwarten. Eigentlich hatten wir gedacht, dass die Preise günstiger werden, je weiter wir nach Osten kommen, doch davon merken wir im Moment noch nichts.

 

 

 

 

Wir haben gerade unser Zelt aufgebaut, als es so richtig zu schütten anfängt. Wir hoffen, dass unser Zelt diese Generalprobe meistert und unsere Sachen nicht nass werden. Wir retten uns auf die Terrasse eines nahegelegenen Hüttchens, das unbewohnt ist, sitzen dort den Regenguss aus und kochen derweil Spaghetti. Bea hat extra Sauce Bolognese gekauft, da Helle schon „Unter-Fleisch“ hat nach 3 Tagen vegetarisch Kost. Nur blöd, dass in der Sauce Bolognese irgendwie auch kein Fleisch drin ist, obwohl das Bildchen auf der Verpackung (der Text ist natürlich nur auf slowakisch) etwas anderes vermuten lässt.. also gibt es nur Spaghetti mit Tomatensauce ohne Fleisch. Sorry Helle!

 

 Abends kontaktieren wir noch Bevan, einen Motorradfahrer aus Kosice, den wir über Horizonts Unlimited kennengelernt haben und der uns für die nächste Nacht einen Unterschlupf in Kosice angeboten hat. Ganz nervös wählt Bea die Nummer, aber es ist kein Problem, Bevan spricht sehr gut Englisch und heißt uns herzlich bei sich Willkommen!

 

 Später am Abend kommt ein holländisches Camper-Ehepaar vorbei, das Ihren Wohnwagen ein paar Meter neben unserem Zelt abgeparkt hat. Irgendwie sind diese Holländer doch wirklich überall. Auch die beiden sind sehr interessiert an unserer Tour und den Mopeds und schiessen noch ein paar Fotos. Dann ist es auch für uns Zeit zum Schlafen, denn schliesslich wollen wir ja früh los, um unser Tagesziel "Kosice" zu erreichen!

 

 

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