Unterwegs ohne Motorrad


Reisebericht Thailand



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südostasien

 

Dokumente für die Einreise:

Reisepass - Visum bei Ankunft (30 Tage)

 

Route:

per Flugzeug

Vladiwostok - Seoul (Südkorea) - Bangkok (Thailand)

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.

 

Währung:

Baht


 

 

So, nun sitzen wir also in einem kleinen Flugzeug der Vladivostok Air. Ja, die haben tatsächlich eine eigene Fluglinie! Dafür macht das Flugzeug schon seit dem Start ganz komische Geräusche. Wir hoffen, dass das Ding besser gewartet ist als die russischen Autos und LKWs die uns in den letzten Monaten auf den russischen Straßen untergekommen sind und dass es den Flug nach Seoul in Südkorea, wo wir umsteigen müssen, ohne Zwischenfälle schaffen wird!


Nach genau 4 Stunden landen wir auf dem Incheon Flughafen westlich von Seoul. Zu unserer Freude hat die russische Maschine ohne Probleme durchgehalten! Da wir in Seoul gut 6 Stunden Aufenthalt haben, bevor es mit einer Asiana Airlines Maschine weiter nach Bangkok geht, suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, am besten mit Internet, wo wir die nächsten Stunden überbrücken können. Doch zunächst einmal tauchen wir ein in eine völlig neue Welt, denn der Flughafen von Seoul ist riesig. Mit mehr als 33 Millionen Passagieren pro Jahr gehört er zu den größten Flughäfen der Welt. Alles ist neu, alles glänzt, das Flughafenpersonal hier spricht Englisch, wir finden einen Bereich mit kostenlosem WiFi, es gibt kostenloses Trinkwasser und es gibt westliche Toiletten und Klopapier! Wir sind im Paradies!

 

 

 

 

Die Ausreise aus Russland war ja kein Problem, doch wir hatten gelesen, dass man bei der Abholung der Flugtickets für Thailand eigentlich ein Weiter- bzw. Rückflugticket nachweisen muss, wenn man ohne Visum einreisen möchte. Das haben wir natürlich nicht, denn wir wollen uns erst bei der Einreise am Flughafen von Bangkok ein kostenloses 30-Tage „Visa on Arrival“ besorgen.


Da wir in Seoul am Schalter der Asiana Airlines unsere Weiterflugtickets abholen müssen hoffen wir, dass es hier genauso problemlos läuft wie in Russland, doch die nette Dame am Schalter fragt uns sofort nach besagtem Weiter- bzw. Rückflugticket. Scheiße! Also erklären wir ihr lang und breit, dass wir eine Motorradweltreise machen und mit unseren Motorrädern auf dem Landweg aus Thailand ausreisen werden und es für uns somit unmöglich ist, ein Weiter- bzw. Rückflugticket vorzuweisen. Es dauert eine ganze Weile, bis wir die Dame überzeugen können, uns unsere Flugtickets zu geben und sie weist uns auch ganz deutlich darauf hin, dass, falls wir am Flughafen von Bangkok Probleme mit den Behörden bekommen, uns die Fluggesellschaft nicht helfen kann. Na das sind ja Aussichten. Aber immerhin halten wir nun unsere Weiterflugtickets in Händen und können zumindest schon mal die Maschine nach Bangkok nehmen.

 

Es ist 23 Uhr Ortszeit, als wir am Suvarnabhumi Airport in Bangkok landen. Wir sind, wenn man die Zeitverschiebung mit einrechnet, bereits seit gut 20 Stunden auf den Beinen und schon langsam echt im Arsch. Nachdem wir (ohne Probleme wohlgemerkt!) unsere kostenlosen „Visa on Arrival“ bekommen haben versuchen wir in mehreren der unzähligen Wechselstuben hier im Flughafen unsere restlichen russischen Rubel in Thailändische Baht zu tauschen. Leider wissen die wenigsten Wechselstuben überhaupt, was wir da für eine Währung in den Händen halten, umtauschen will uns das fremdartige Geld natürlich auch keiner. Na super...

 

Die nächste Woche verbringen wir unter anderem damit, mindestens 3 Mal täglich auf die belebte Hauptstraße gleich bei unserem Guesthouse um die Ecke zu gehen, um uns dort durch das leckere und ungewohnte Angebot an essbaren Köstlichkeiten der unzähligen Straßenstände zu futtern. Einmal erwischt uns ein für diese Jahreszeit typischer starker Regenschauer und so versorgen uns die Einheimischen mit zwei selbstgebastelten Regenhäubchen. Sieht das nicht liab aus? :-) Nützt leider nicht viel, wir sind trotzdem binnen einer Minute durch und durch nass. Bei Temperaturen zwischen 25 und 25 Grad Celsius ist das aber nicht weiter schlimm.

 

 

Regenzeit in Bangkok. Da braucht man desöfteren eine improvisierte Kopfbedeckung.

 

 

Die restliche Zeit verbringen wir damit, an unserer Homepage zu arbeiten, Emails zu beantworten, Wäsche zu waschen und, und, und… nur Moped-Schrauben, das fällt, ganz zu Helles Leidwesen, für die nächsten Wochen aus! Außerdem machen wir einen obligatorischen Pflichtbesuch auf der für Touristen so bekannten Khaosan-Road. Wir lauschen einem recht begabten thailändischen Straßenmusiker, der ganz zu unserer Freude einige richtig gute 80er Jahre Rock-Klassiker zum Besten gibt und Helle probiert tatsächlich eine lecker-knusprige Auswahl an Heuschrecken, Maden und Käfern! *bäääähhhhh* Bea kann gar nicht hinschauen, aber laut Helle schmecken die Teile fast wie Kartoffelchips. Na dann Mahlzeit! :-)

 

 


Helmut´s Eltern kommen uns zu seinem 30. Geburtstag in Thailand besuchen


 

 

Gestern Abend sind Helles Eltern in Bangkok angekommen. Ihre Maschine war spät gelandet und so haben sie die letzte Nacht in einem Hotel in Flughafennähe verbracht. Heute Vormittag wollen wir nun alle zusammen vom Flughafen aus mit dem Bus auf die Insel Koh Chang fahren, wo wir die nächsten 12 Tage verbringen werden. Weil Helle am 26. September seinen 30ten Geburtstag feiert. hatten es sich seine Eltern nicht nehmen lassen, ihren Urlaub dieses Jahr so zu legen, dass sie uns zu diesem besonderen Anlass besuchen können!


Da wir dieses Mal nicht wieder 500 Baht für ein Taxi bezahlen wollen, fahren wir mit dem öffentlichen Bus (der mehr einer fahrenden Ölsardienenbüchse gleicht, so eng ist es in dem Teil) zum Victory Monument, von dort aus mit dem Sky Train eine weitere Station und dann nochmal gut 30 Minuten mit dem Airport Train bis zum Flughafen. Nach über 2 Stunden Fahrt und 3 Mal umsteigen mitsamt unserer beiden großen Motorrad-Bags sind wir endlich am Ziel. (Hatten wir eigentlich schon erwähnt, dass uns als Backpacker reisen bereits jetzt schon keinen Spaß mehr macht? Am Flughafen schnappen wir uns dann erst mal ein Wägelchen, damit wir unsere scheiß schweren Bags nicht mehr schleppen müssen!

 

 

 

 

Doch kaum haben wir dieses Problem gelöst, taucht schon das nächste auf: Wo zum Geier ist die richtige Bushaltestelle!?
Also erst mal zu den netten Damen von der Information und gefragt, wo der Bus nach Koh Chang abfährt. Die uns dann auch gleich den Weg und die richtige Ebene erklärt und wir dort hin. Super, alles kein Problem (denken wir)!


Da der Bus um halb 10 Uhr abfährt hatten wir mit Helles Eltern ausgemacht, uns um halb 9 Uhr an der Bushaltestelle zu treffen. Mittlerweile ist es allerdings schon nach 9 und von Helles Eltern weit und breit keine Spur… komisch…
Irgendwann kommt uns das ganz dann doch spanisch vor und so rufen wir die beiden an, wo sie denn bleiben. Antwort: Sie stehen schon lange an der Bushaltestelle und wo wir denn seien? O.k. damit steht eines fest, wir stehen definitiv nicht an der selben Bushaltestelle. Na super!

 

Wer den Suvarnabhumi Airport kennt, der weiß, dass der Flughafen und das umliegende Gelände nicht gerade klein sind und da Helles Eltern auch keine Ahnung haben, wo genau sie stehen – der Taxifahrer ihres Hotels hatte sie am Morgen direkt zu der Bushaltestelle gefahren – wissen wir nun überhaupt nicht, wer von uns richtig steht bzw. wo die anderen zu finden sind! *ahahaha*
Also wir nochmal rein zur Information und nach weiteren Bushaltestellen gefragt. Antwort: Nach Koh Chang gibt es nur die eine wo wir bereits waren. Okay… wo zum Geier sind Helles Eltern denn dann!?

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Irgendwann, es ist mittlerweile schon halb 10 Uhr, rufen sie uns noch einmal an. Der Bus ist nun da und abfahrtsbereit. Okay… das ist jetzt echt schlecht… Wenn wir diese scheiß Bushaltestelle nicht die nächsten Minuten finden, dann fährt zumindest dieser Bus ohne uns nach Koh Chang! Unsere letzte Möglichkeit: einem der Taxifahrer am Flughafen unser Handy in die Hand gedrückt, dem Busfahrer das Handy von Helles Eltern in die Hand gedrückt und dann die beiden irgendwie herausfinden lassen, wo zum Geier wir eigentlich hin müssen!

 

Das Ende vom Lied: Es gibt wohl doch noch eine zweite Bushaltestelle für Busse nach Koh Chang, diese befindet sich aber nicht direkt am Flughafen sondern in einem Busterminal ungefähr 5 km VOR dem Flughafen zu dem uns der überaus „nette“ Taxifahrer dann auch für unglaublich „günstige“ 100 Baht (*ahaha* was für eine Abzocke!!) fährt. Ohne das Taxi hätten wir aber nie und nimmer dort hin gefunden bzw. wären auch nicht mehr rechtzeitig dort angekommen… (haben wir eigentlich schon erwähnt, dass wir unsere Motorräder vermissen?)

 

 

 

 

Aber egal, jetzt sind wir wenigstens richtig und Helles Eltern freuen sich sehr, uns nach gut 3 Monaten wieder zu sehen! Die Bungalow-Anlage auf der Insel Koh Chang, die sich Helles Eltern für unseren gemeinsamen Aufenthalt ausgesucht haben, ist wirklich klasse. Es gibt leckeres Thai-Essen aber auch deutsche Köstlichkeiten, da Paul, der Koch des Hauses, ein Deutscher ist. Außerdem verfügt die Anlage über einen Pool und eine (Bier-)Bar, an der sogar echtes Erdinger Weißbier ausgeschenkt wird und wir haben einen eigenen Bungalow mit Meerblick nur für uns! *schööööön*
Einziger Nachteil: All dieser „Luxus“ hat auch seinen Preis. Allerdings hatten sich unsere Eltern vorab abgesprochen, denn Helle bekommt den Aufenthalt zum Geburtstag geschenkt und für Bea ist es quasi ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk ihrer Eltern. Auf diesem Wege noch einmal vielen, vielen Dank an unsere Eltern dass ihr uns die tolle Zeit auf Koh Chang ermöglicht habt!

 

Und so verbringen wir 12 entspannte Tage auf Koh Chang. Schlemmen jeden Morgen leckeres Frühstück in Paul´s Restaurant, liegen faul am Pool herum, gehen etwas Bummeln und genießen herrliche Sonnenuntergänge mit Blick aufs Meer.

 

 


Ein Elefanten-Trekking zum Geburtstag - was für eine Überraschung


 

 

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Helle wird heute alt. Zur Feier des Tages gibt es erst mal ein kleines Geschenk von der Bea. Was es außer dem lustigen kleinen Kuchen gab, wird allerdings nicht verraten! Als nächster Punkt steht dann echt bayerisches Weißwurstfrühstück auf dem Programm. Außerdem haben Helles Eltern einige Geschenke und Glückwunschkarten von Freunden und Verwandten aus Deutschland mitgebracht, was Helle sichtlich freut! Die wirkliche Geburtstags-Überraschung wartet allerdings noch auf Helle. Denn seine Eltern haben ein Elefanten-Trekking für uns gebucht! Beim Anblick der riesigen Dickhäuter waren wir uns kurzzeitig nicht mehr ganz sicher, ob das so eine gute Idee ist, aber dann hat es doch richtig Spaß gemacht. Vor allem konnten wir sogar mit den Elefanten in einem Fluss schwimmen gehen und die Tiere so hautnah erleben. Einfach klasse!

 

 

 

 

Es ist wirklich unglaublich, wie schnell doch 12 Tage vergehen können. So heißt es nach dieser tollen Zeit auf Koh Chang erneut Abschied nehmen von Helle´s Eltern, die von Bangkok aus wieder nach Hause fliegen. Wir hoffen, ihnen hat die Zeit genauso gut gefallen wie uns und wer weiß, vielleicht kommen sie uns zu Helle´s nächstem Geburtstag ja auch wieder besuchen.

 

Zurück in Bangkok nutzen wir die Wartezeit auf die Motorräder, um weiter an unserer Homepage zu basteln, Emails zu beantworten und natürlich den einen oder anderen Ausflug in die Innenstadt von Bangkok zu machen. Die 12 Millionen Metropole hat so viel zu bieten, da wird einem garantiert so schnell nicht langweilig!

 

 

Letzter gemeinsamer Tag mit meinen Eltern in Bangkok.

 

 

Es wurde uns gesagt, dass das Schiff mit unserem Container circa 3 Wochen von Vladivostok nach Bangkok braucht. Leider ist nun bereits die vierte Woche hier in Thailand angebrochen und unser Container schippert immer noch munter irgendwo zwischen Südkorea und Malaysia, wo er noch einmal umgeladen wird, hin und her… Leider haben wir nur ein sog. „Visa on Arrival“ das man kostenlos bei der Ankunft am Flughafen erhält. Nachteil dieses Visums ist, dass es nur 30 Tage gültig ist und so langsam wird uns klar, dass wir unsere Motorräder bis zum Ablauf unseres Visums nie und nimmer bekommen.

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So überlegen wir recht lange hin und her, was wir denn nun tun sollen, denn wir müssen Thailand erst mal verlassen, so viel steht fest. Auf Anraten des Besitzers unseres Guesthouses beschließen wir schließlich, den Zug nach Malaysia zu nehmen und uns ein paar schöne Tage am Strand der malaysischen Insel Penang zu machen und dort auf den ersehnten Anruf der Reederei zu warten.

 

Gesagt, getan und so sitzen wir schon am nächsten Vormittag am Bahnhof und warten auf den Zug nach Butterworth/Malaysia. Da wir relativ kurzfristig unsere Zugtickets gekauft haben sind leider nur noch zwei obere Betten frei, was auch zur Folge hat, dass wir in verschiedenen Reihen sitzen müssen. Wir haben schon gehört, dass die unteren Betten sehr begehrt sind, da sie breiter sind als die oberen, aber egal, Hauptsache wir haben überhaupt noch Plätze bekommen!

 

 

 

 

Und so sitzen wir geschlagene 22 Stunden (!!) im Zug und tuckern in Richtung Malaysia. In Penang angekommen müssen wir uns in Ermangelung eines eigenen Fortbewegungsmittels erst mal auf die Suche nach dem richtigen Bus machen. Wir haben uns nämlich bereits im Internet ein nettes und günstiges Guesthouse direkt am Strand von Batu Ferringhi, ca. 15 km westlich des Hafens rausgesucht.

 

Jetzt müssen wir da nur noch irgendwie hin kommen… unser schlauer Reiseführer sagt, dass wir den blauen Bus Nummer 27 nehmen sollen, doch irgendwie können wir weit und breit keinen blauen Bus und schon gar nicht mit der Nummer 27 finden… komisch… wir laufen mindestens eineinhalb Stunden quer durch Georgetown, die größte Stadt auf Penang, es ist sau heiß und unser Gepäck quer durch die halbe Stadt zu schleppen macht auch keinen Spaß. Hatten wir eigentlich schon mal erwähnt, dass uns Backpacken überhaupt keinen Spaß macht? :-)

 

 


Wir genießen den traumhafter Strand in Batu Ferringhi


 

 

Irgendwann fragen wir dann total entnervt und erschöpft einen Einheimischen nach der richtigen Bushaltestelle. Zu unserem Glück spricht der nette Mann relativ gut Englisch und erklärt uns, dass es die blauen Busse schon seit längerer Zeit nicht mehr gibt und wir den weißen Bus Nummer 47 nehmen müssen. Na super, da hätten wir ja noch lang suchen können! Netterweise zeigt er uns dann auch gleich noch die richtige Bushaltstelle und übersetzt den Busfahrer, wo wir genau hin wollen! Na wenn das mal kein Rundum-Service ist!

 

Und so verbringen wir einige sehr nette Tage in Batu Ferringhi, genießen den traumhaften Strand und bummeln durch den kleinen Ort, der merklichen arabisch-moslemischen Einfluss hat und sich dadurch doch deutlich von Thailand unterscheidet.

 

 

 

 

Was allerdings – also unserer Meinung nach zumindest – so gar nicht hier her passt ist dieses Bild: Na, wer findet den Fehler?

 

Wir sind erst den vierten Tag in Malaysia, als uns der lang ersehnte Anruf erreicht: Der Containern mit unseren Motorrädern ist im Hafen von Bangkok eingetroffen und wir können unsere Motorräder abholen! Juhu! Also gleich am nächsten Morgen unsere Sachen gepackt und ab zum Bahnhof und in den nächsten Zug zurück nach Bangkok. Diesmal buchen wir ein oberes und ein unteres Bett, so dass wir zusammen sitzen können, nur leider nutzt uns das nicht viel, da der Zug heillos überfüllt ist und wir zeitweise zusammengequetscht wie die Ölsardinen zusammen mit ein paar lustigen Asiaten in unserem Zugabteil sitzen.

 

 

 

 

Wieder zurück in Bangkok checken wir wieder in unserem „zweiten Zuhause“ dem Bluefin Guesthouse ein. Da Wochenende ist haben wir noch 2 Tage, bevor wir die Motorräder abholen können, aber auch diese noch verbleibende Zeit wird „sinnvoll“ genutzt.


Gleich am Abend kommt uns Heiko im Guesthouse besuchen. Er ist vor einigen Monaten mit einem alten BMW-Gespann in Deutschland gestartet und hat vor ein paar Tagen ebenfalls sein Gespann von Vladivostok aus nach Bangkok verschifft. Für ihn beginnt die Wartezeit nun allerdings erst und so tauschen wir zumindest schon mal Reisegeschichten und Erfahrungen aus, trinken das eine oder andere Bierchen zusammen und beschließen, in Kontakt zu bleiben und ihm zu berichten, wie es beim Zoll und im Hafen gelaufen ist und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja nochmal irgendwo „on the Road“!

 

Am nächsten Tag treffen wir uns mit Weindi, einem alten Freund aus der Heimat, der gerade in Thailand Urlaub macht und der uns eine kleine Sightseeing-Tour durch Bangkok geben wird, da er schon unzählige Male hier war und sich super in der Stadt auskennt!

 

Doch bereits die Fahrt mit dem Wassertaxi in die Innenstadt wird ein Abenteuer, da der Chao Phraya River, der mitten durch Bangkok fließt, gerade Hochwasser hat und eben für dieses Wochenende der Wasserhöchststand vorausgesagt ist. Bereits am Pier ist zu erkennen, dass der Fluss deutlich mehr Wasser führt als sonst und ohne kleine provisorische Holzstege, die auf dem Pier ausgelegt wurden, wäre es schon nicht mehr möglich trockenen Fußes zu den Bootsanlegestellen zu gelangen. Und auch auf dem Weg Flussabwärts Richtung Innenstadt sind bereits einige der Gebäude, die direkt am Fluss stehen, überschwemmt.

 

 

 

 

Nach einer freudigen Begrüßung machen wir uns zusammen mit Weindi auf, die interessanten Seiten von Bangkok zu erkunden.
Als erstes geht es zum berühmten „Wat Traimit“ Tempel. Der Tempel beherbergt eine über 700 Jahre alte Buddha-Statue, die aus purem Gold besteht. Die Statue ist über 3 m hoch und stolze 5,5 Tonnen schwer.

 

Helle überlegt kurz, ob wir Nachts noch einmal mit den Motorrädern wiederkommen, ein Seil um die Statue werfen und sie stehlen sollten… in Anbetracht der 5,5 Tonnen und unseren „mickrigen“ 50 PS verwirft er diese Idee aber ganz schnell wieder! ;-)


Als nächstes geht es durch die „Fress-Meile“ von China Town. Es ist wirklich unglaublich was hier in den kleinen Gassen auf engstem Raum zum Verzehr angeboten wird. Manches riecht wirklich köstlich und sieht auch so aus andere Dinge hingegen würden wir bei diesen tropischen Temperaturen ohne Kühlung nicht mehr essen wollen.

 

 


Wir besuchen Bangkoks buddhistisches Tempel-Highlight, den Wat Poh Tempel


 

 

Was allerdings auffällt ist, dass die Geschäfte, die nahe des Chao Phraya River liegen, alle damit beginnen, ihre Schaufenster zuzumauern oder zumindest mit Sandsäcken zu verbarrikadieren. Ob die Leute hier wohl doch mit schlimmeren Überflutungen rechnen?

 

Nun geht es aber endlich zu Bangkoks nächstem buddhistischen Tempel-Highlight, dem „Wat Poh“. Diese Tempelanlage aus dem 17. Jahrhundert beherbergt unter anderem einen 46 m langen und 15 m hohen liegenden Buddha. Der Kerl ist so riesig, das wir echt Probleme haben, ihn mit unserer Kamera festzuhalten!

 

 

 

 

Als nächstes machen wir uns auf den Weg um mit einem kleinen Langboot (mit riesigem Motor!) den Fluss zu überqueren, denn gleich auf der anderen Seite des Chao Phraya River befindet sich der berühmte „Wat Arun“. An allen 4 Seiten des Hauptturmes des Tempels, des sog. „Prang“, führen Treppen hinauf auf eine stolze Höhe von rund 70 m. An sich ist das noch nichts so besonderes, doch die Stufen der Treppen werden von Ebene zu Ebene höher und schmäler so dass man schlussendlich fast auf allen Vieren Richtung der höchsten der insgesamt 4 Ebenen krabbeln muss. Für Leute die nicht schwindelfrei sind ist diese Kletterpartie definitiv nicht zu empfehlen! Wenn man die oberste Ebene aber erst mal erklommen hat, dann eröffnet sich einem ein phantastischer Ausblick über den Chao Phraya River und über die Innenstadt von Bangkok.

 

Als wir uns am frühen Abend auf den Weg in unser Guesthouse machen bemerken wir, dass der Wasserstand des Chao Phraya River in den paar Stunden, in denen wir heute auf Sightseeing-Tour waren, deutlich gestiegen ist. Einige Gebäude direkt am Ufer stehen mittlerweile tatsächlich schon unter Wasser, doch das scheint die Einheimischen nicht sonderlich zu beunruhigen, in aller Seelen Ruhe wird die Ware von den unteren in etwas höhere Regale geräumt und der Verkauf geht ganz normal weiter!

 

 

 

 

Nach so viel Sightseeing haben wir uns wahrlich eine Pause verdient und wie kann Man(n) besser entspannen, als in einem entsprechenden „Etablissement“? Nein, keine Angst, so schlimm ist es nun auch nicht, aber die Herren haben es sich nicht nehmen lassen ihren Bangkok-Besuch gebührend zu beschließen und so statten wir am Abend auch dem Rotlichtviertel Bangkoks einen Besuch ab. Unter anderem machen wir einen Abstecher in die Gogo-Bar, in der einige Szenen des Hollywood-Kinofilms Hang Over 2 gedreht wurden, schlendern durch die Sukhumvit Road, die Reeperbahn Bangkoks sozusagen und wundern uns jedes Mal wieder, wenn uns ein sog. „Ladyboy“ über den Weg läuft.

 

Am späten Abend dann steht ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm: Ein Besuch der Sky Bar im 63. Stockwerk des Bangkok State Towers. Durch ihre außergewöhnliche Lage gehört diese Bar zu den höchsten Open-Air-Bars der Welt und bietet einen gigantischen Ausblick über die Millionenmetropole Bangkok. Für stolze 500 Baht bestellen wir uns den ersten (und einzigen!) Cocktail des Abends und genießen dafür eine gigantische Aussicht, die jeden einzelnen Baht Wert ist!

 

 

Blick über Bangkok von der Sky Bar im 63. Stockwerk des Bangkok State Towers

 

 

Auf diesem Wege auch noch einmal vielen Dank an Weindi, der für uns zwei Tage lang Tour-Guide und Sightseeing-Führer quer durch Bangkok gespielt hat und durch den wir einige wirklich großartige Ecken dieser Millionenmetropole zu sehen bekommen haben, die wir selbst wahrscheinlich nie entdeckt hätten! Doch nun heißt es Schluss mit Sightseeing und Touri-Programm, denn das Warten hat ein Ende! Morgen Früh geht´s ab zum Hafen die Motorräder abholen und dann heißt es nach unglaublich langen 5 Wochen endlich wieder „on the Road again“!

 

 

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