Motorradtransport von Nordamerika nach Europa - unsere Bikes gehen in die Luft


Reisebericht Kanada / Europa



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zum Motorradtransport von Kanada nach Europa, zu den Einreisebestimmungen sowie zum (temporären) Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Nordamerika & Kanada

 

Route:

Kanada: Marsh Lake - Rancheria - Watson Lake - Liard River - Fort Nelson - Chetwynd - Prince George - Williams Lake - Abbotsford - Vancouver

Europa: London - Bath - Folkstone // Coquelles - Saint Omer - Bray Dunes // Oostkamp - Brüssel - Le Clos Arboré // Luxemburg

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.

 

Gefahrene Kilometer von Burghausen:

155.534 km

 

Währung:

Kanadischer Dollar / Britisches Pfund / Euro

 

Transport:

Verfliegung von Vancouver (CA) nach London (GB), Eurostar Zug von Folkstone (GB) nach Coquelles (FR)

 

Probleme mit den Motorrädern:

Gebrochener Seitenständer an der Dicken Rosi

 

Stürze/ Umfaller: -

 

Gesundheit/ Verletzungen: -


Yeah! Die Nacht der Nächte ist da! Das wochenlange Warten auf die Nordlichter hat ein Ende!

Wenn ihr ganz schnell zwischen Bild 1 & 2 hin und her wechselt, wirkt es fast so, als würden sich die Nordlichter am Nachthimmel bewegen. So cool!

 

Nachdem dieses gigantische Naturspektakel vorbei war, ging´s für uns allerdings ziemlich fix ins Zelt und ab in die Schlafsäcke, da es nachts echt schon richtig, richtig kalt ist draußen. Etwas durchgefroren, aber total euphorisch über unsere allerersten Nordlichter, die wir jemals live gesehen haben, fallen wir bereits nach wenigen Minuten in einen tiefen Schlaf. Es gibt doch nichts Besseres, als sich nach einem langen Fahrtag in die Schlafsäcke zu kuscheln, bis nur noch die Nasenspitze rausschaut und von neuen Abenteuern zu träumen…

Der nächste Morgen beginnt ziemlich frostig. Unser Zelt und die Motorräder sind von einer glitzernden Schicht Raureif überzogen und zeugen von stetig fallenden Temperaturen. Also nichts wie die Pudelmützen aufgesetzt, alle Lagen Gewand angezogen, die unsere Motorradkoffer hergeben und erst mal einen heißen Kaffee gekocht, um unsere müden Glieder fit für den Tag zu bekommen.
Zum Glück ist das Wetter am Morgen herrlich und als die Sonnen hinter den Baumwipfeln emporsteigt, vertreibt sie auch den letzten Rest der nächtlichen Kälte.

Für uns geht es weiter durch die endlosen Wälder des Yukon Territory gen Süden. Wir überqueren einige Flüsse, die sich malerisch durch die wilde Landschaft schlängeln und hätten direkt Lust, am Ufer zu stoppen und die kostbaren, wärmenden Sonnenstrahlen dieses herrlichen Spätherbsttags in uns aufzusaugen. Aber die Zeit drängt langsam, denn wir haben noch vieeeeele Kilometer vor uns, bevor wir unser finales Ziel erreichen. Deshalb beschränken wir uns auf die obligatorischen Tankstopps und gönnen uns hin und wieder in einem der urigen Lokale (oder viel mehr Truck-Stopps) entlang der Strecke einen heißen Tee oder eine kräftige Suppe.

 

Kennt ihr dieses Gefühlt, wenn ihr euch langsam auf den Heimweg macht und wisst, dass nun die letzten Tage on the Road anbrechen? Diese Mischung aus Vorfreude auf zu Hause, aber auch eine gewisse Traurigkeit oder Melancholie, dass das Abenteuer langsam, aber sicher zu Ende geht?
Nach über 5 Jahren on the Road war das für uns auf jeden Fall eine echt krasse mentale Achterbahnfahrt, die uns in diesen letzten Tagen durch Kanada begleitet hat…

Bisons, Braunbären und heiße Quellen


Ein weiterer spannender Tag on the Road neigt sich dem Ende entgegen. Nach einem ziemlich kühlen Start in den Tag haben wir einige Schwarzbären mit Jungtieren beobachten können, die unweit von uns in aller Seelenruhe die Straße überquert haben. Dazu noch ein Monstrum von Bison, das sich ganz entspannt die Herbstsonne aufs dichte Fell scheinen ließ. So cool!

Was gibt es nach einigen langen Fahrtagen und kühlen Nächten im Zelt besseres als eine heiße Dusche?

Nichts. Möchte man zumindest meinen.

Aber mit den Liard River Hot Springs wartet heute Abend ein absolutes Highlight auf unsere staubigen, leicht müffelnden Leiber, das tausendmal besser ist als jede Dusche! Die natürlichen Becken, die malerisch eingebettet in üppigem borealem Nadelwald liegen, werden von bis zu 52 Grad heißen Quellen gespeist, die das rauchgraue Wasser in der kühlen Herbstluft dampfen lassen.

 

Ahhh, ihr könnt euch nicht vorstellen – oder vielleicht doch? – welche Wohltat es ist, uns einfach in dem herrlich warmen Wasser treiben zu lassen. Die Hitze in uns aufzusaugen und zu spüren, wie sich unsere verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur langsam lockert und entspannt. Am liebsten würden wir gar nicht mehr aus dem Wasser rauskommen und als wir uns nach gefühlten Stunden doch überwinden können, wieder hinaus in die kühle Herbstluft zu steigen, fühlen wir uns fast wie neugeboren.

Spontan beschließen wir auf dem angeschlossenen Campingplatz zu übernachten und in der Umgebung nach Wildtieren Ausschau zu halten, die in den weitläufigen warmen Tümpeln und im umliegenden Sumpfland nach Nahrung – oder Beute – suchen. Denn die Gegend wird auch „Tropical Valley“ genannt und ist für seine Vielfalt an Säugetieren und Vögeln bekannt.


♥ Dir gefällt unsere Webseite? ♥


Das wir im Verlauf der Nacht noch einmal mit einem besonders intensiven Nordlicht Spektakel überrascht werden, damit hatten wir allerdings überhaupt nicht gerechnet. Umso begeisterter sind wir, als sich der Himmel kurz bevor wir eigentlich ins Zelt kriechen wollten, leuchtend grün färbt und die wabernden Lichter minutenlang über unseren Köpfen tanzen. Einfach nur wow!

In Windeseile hat Helmut sein Kameraequipment und Stativ zur Hand, denn jetzt zählt jede Sekunde, wenn er die Nordlichter ein weiteres Mal mit seiner Kamera einfachen will!

„If I win the lottery, it wouldn´t change me, but my bad decisions would be epic”. Als Dan, der es sich mit einer Dose Bier auf seiner Couch gemütlich gemacht hatte, diesen Satz losließ, konnten wir uns kaum halten vor Lachen. Einfach zu geil dieser Spruch, oder was meint ihr?

 

Dieser legendäre Abend bei Dan im kanadischen Abbotsford läutete das Ende unserer Motorradweltreise ein.

 

Die letzten Tage war unsere Gemütslage genauso wechselhaft wie das Wetter. Einerseits genossen wir die letzten mittlerweile schon ziemlich frostigen Wildcamping-Nächte unserer Reise. Wir lagen länger als gewöhnlich in unserem Zelt, das die letzten fünf Jahre unser Zuhause war, und warteten darauf, dass die Morgensonne die dicke Eisschicht, die mittlerweile jeden Morgen unser Zelt, die Motorräder und alles um uns herum überzog, zum Schmelzen brachte. Wir genossen ein letztes Mal die Einsamkeit auf den kaum befahrenen Straßen und die endlosen Wälder Kanadas. Selbst die täglichen Stopps, um uns an den Tankstellen entlang der Strecke mit starkem Kaffee zu versorgen und unsere durchgefrorenen Finger an den heißen Pappbechern zu wärmen, wurden zu einem festen Bestandteil unserer Fahrtage, die wir mit großer Freude zelebrierten.

Aber der viele Regen und die immer kälter werdenden Temperaturen zehrten Zusehens an unseren Kräften und so gönnten wir uns nun, da das Ende unserer großen Reise in greifbarer Nähe lag, auch hin und wieder ein kleines Motel-Zimmer, um uns und unsere Ausrüstung über Nacht wenigstens wieder halbwegs trocken zu bekommen. Was für ein ungewohnter Luxus!

 

Und nun sitzen wir also bei Dan, den wir über ein Amerikanischen Motorradforum kennengelernt hatten und der uns anbot, auf dem Weg nach Vancouver bei ihm zu übernachten. Wir trinken zusammen ein paar Bier, erzählen ein wenig von unserer Reise und Dan erzählt uns von Kanada. Von Land und Leuten, von seinen Motorradtouren und… vom Lotto spielen! Und so geht einer unserer letzten Abende in Nordamerika in guter Gesellschaft und mit einem epischen Spruch, der uns für immer in Erinnerung bleiben wird, zu Ende.

Unsere Motorradweltreise ist fast zu Ende und wir haben die letzten 5 Jahre so unendlich viel erlebt – und doch gibt´s heute noch einmal eine Premiere für uns: Unsere Motorräder werden vom Vancouver International Airport zurück nach Europa verflogen und wir – oder zumindest Teile unseres Teams – sind total aufgeregt, ob auch alles klappt!

 

Bisher haben wir unsere Bikes aus Kostengründen immer per Seefracht verschifft. Aber da der Winter kurz vor der Türe steht und wir unbedingt selbst mit unseren Motorrädern zurück nach Hause fahren wollen, bleibt uns keine Zeit in Europa mehrere Wochen auf die Ankunft unserer Motorräder zu warten. Deshalb haben wir und nun also für Luftfracht entschieden.


Unsere Motorräder gehen in die Luft – Vancouver International Airport


Bevor es für die Dicke Rosi & den Alperer zum Cargo Terminal geht, bekommen sie noch einmal eine ordentliche Grundreinigung mit dem Dampfstrahler, der sie vom Staub und Dreck unserer Alaska-Etappe befreit. Und dann geht alles ganz schnell. Wir parken die Motorräder in einer Halle am Flughafen, der Papierkram ist dank des supernetten Personals von Air Canada auch schnell erledigt und das war´s. Möppis, wir sehen uns auf der anderen Seite des großen Teichs hoffentlich bald wieder!

Da unser Flug erst am Abend geht, nutzen wir den restlichen Tag, um bei bestem Herbstwetter noch ein wenig durch Vancouver zu schlendern. Einerseits fühlt es sich irgendwie komisch an so ganz ohne Motorräder zu Fuß und mit den Öffis in der Stadt unterwegs zu sein. Ein bisschen als würde ein Teil von uns, der die letzten 5 Jahre jeden Tag an unserer Seite war, fehlen. Andererseits ist nun, da die Bikes erfolgreich eingecheckt sind, auch eine große Last von uns abgefallen und wir können das schöne Wetter und unseren Streifzug durch die Stadt und entlang des Hafens in vollen Zügen genießen.

 

TIPP:

In der Rubrik LÄNDERINFOS & REISETIPPS findet ihr alle Details und hilfreiche Links zum Motorradtransport von Nordamerika nach Europa, zu den nötigen Unterlagen, Versicherung, Einreise, Visum, Camping, Straßennetz und vieles mehr!

 

 

Nicht nur der Check-In für die Motorräder lief super reibungslos, auch unser Flug von Kanada nach London war ausgesprochen angenehm. In London angekommen wird es jedoch spannend!

Zuerst geht es mit Bus & Taxi vom Flughafen London Gatwick zum Cargo-Bereich des Flughafen London Heathrow, wo unsere Motorräder bereits auf uns warten. So weit, so gut. Dort angekommen bekommen wir aber einen Riesenschreck! Denn bereits von weitem sehen wir die Dicke Rosi total schräg und kurz vorm Umkippen auf der Palette hängen. Oh je, was ist denn da passiert!?

Nach einer schnellen Begutachtung stellt sich heraus, dass der Seitenständer das stramme Abspannen wohl nicht verkraftet hat und gebrochen ist. Zum Glück ist das Motorrad mit so vielen Gurten verzurrt, dass es nicht komplett umgekippt ist, sondern mehr oder weniger „in den Seilen“ hängt.

Gemeinsam mit den hilfsbereiten Cargo-Mitarbeitern befreit Helmut unsere Reisegefährten von den Transportpaletten, während ich mich um den Papierkram kümmere. Ähnlich wie in Vancouver läuft auch in London alles ganz entspannt und reibungslos und wir sind bereits nach kurzer Zeit back on the Road.

 

Ohne Seitenständer vom Motorrad zu steigen – und das mit komplettem Weltreisegepäck hinten drauf – stellt sich für mich allerdings als ziemlich kniffeliges Unterfangen heraus. Zum Glück muss ich - außer für einen Tankstopp, bei dem ich nicht absteige und mein Bike einfach bequem von Helmut betanken lasse – erst wieder von der Dicken Rosi klettern, als wir bei Paul ankommen.

Ihr sucht noch mehr Motorradreise-Inspiration?


format upper element hoverscale-img + create_captionContainer

Coole Motorrad T-Shirts

Motorrad Touren & Reisefürher Europa

Workshops & Video-Tutorials


Convert upper element: Content-Container

Paul, der als technischer Dozent in der Uni von Bath arbeitet, hat zum Glück Zugang zu einem Schweißgerät und allen weiteren Werkzeugen, die Helmut für die Reparatur benötigt. So fahren wir am nächsten Tag kurzerhand allesamt in die Uni und nachdem der Seitenständer-Schaden schnell behoben ist, nutzen wir das herrliche Herbstwetter für eine kleine Sightseeing-Tour durch Bath. Mit unserem persönlichen Tourguide Paul an unserer Seite macht es gleich doppelt Spaß, die historische Altstadt zu erkunden und die eine oder andere regionale Köstlichkeit zu probieren.

Am nächsten Tag heißt es für uns bereits wieder Abschied nehmen. Paul begleitet uns mit seiner treuen BMW noch einige Kilometer über die Landstraßen, bevor es für uns dann alleine weiter durch den malerischen Südwesten Englands geht...

 

Wir sind im Übrigen noch heute mit Paul in Kontakt und er hat uns auch schon in unserer bayerischen Heimat besucht. Das unsere Freundschaft mit Paul trotz unterschiedlicher Kontinente, einem deutlichen Altersunterschied und einer unterschiedlichen Muttersprache nun schon über so viele Jahre hinweg besteht ist einfach wunderbar und ein schönes Beispiel dafür, wie das Reisen aus Fremden Freunde macht.

Während unserer Weltreise haben wir unsere Motorräder auf kleinen Nussschalen, gigantischen Containerschiffen und sogar auf einem Floß transportiert. Selbst mit dem Flugzeug durften sie am Ende fliegen. Was uns jetzt noch fehlt?

Zug fahren!

Und deshalb entscheiden wir uns für den Zug durch den Eurotunnel – seines Zeichens der längste Unterwassertunnel der Welt - von England nach Frankreich zu nehmen. Der Check-In und die Einfahrt in den gigantischen Bauch des Zuges verlaufen unkompliziert und zügig und bereits nach einer guten halben Stunde können wir den Zug auf französischer Seite bereits wieder verlassen. Wow!

Als wir einen Aldi sehen können wir einfach nicht anders und halten kurz an, um nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder in einem „heimischen“ Supermarkt shoppen zu gehen. Außer ein bisschen Flüssignahrung brauchen wir aber nicht viel, denn heute Abend treffen wir uns mit unseren Freunden Markus & Tammy, die uns extra von zu Hause entgegen gefahren sind, um uns von Frankreich aus zurückzubegleiten. So cool!

 

Nach einem laaangen Abend, dem einen oder anderen Bier und einer kleinen Gabel-Attacke von mir auf Helmut (keine Ahnung, was er da wieder angestellt hatte…) starten wir allesamt etwas träge in den neuen Morgen. Bevor es in die Heimat geht, machen wir noch einen kleinen Schlenker zur französischen Atlantikküste, bevor es dann über Belgien und Luxemburg nach Deutschland geht.


Unsere meistgelesenen Blog-Beiträge

Motorradreifen im Test

format upper element hoverscale-img + create_captionContainer

SENA Headset Funktionsübersicht

Unsere Reise-Packliste

Unser großer

Motorradreifen Test


Convert upper element: Content-Container


Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.

♥ Dir gefällt TimetoRide? ♥




Transparenz & Ehrlichkeit sind uns wichtig:

*Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Affiliate-Links. Durch die Nutzung dieser Links unterstützt du unseren Blog.

**Mit zwei Sternen kennzeichnen wir Kooperationspartner oder zur Verfügung gestelltes Equipment (Werbung wegen bezahlter oder unbezahlter Produktpartnerschaften).


load social-media

Scrollbutton-Widget

#start