British Columbia - vom Salmon Glacier zum Schilderwald in Watson Lake


Reisebericht USA / Kanada



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Nordamerika & Kanada

 

Route:

Seattle (USA) - Burnaby (Kanada) - Whistler - Clinton - Williams Lake - Prince George - Burns Lake - Meziadin Junction - Stewart (Kanada) - Hyder (Alaska) - Salmon Glacier - zurück nach Meziadin Junction - Bell II - Dease Lake - Watson Lake

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.

 

Gefahrene Kilometer von Burghausen:

148.473 km

 

Währung:

Amerikanischer Dollar/Kanadischer Dollar

 

Transport: -

 

Probleme mit den Motorrädern: -

 

Stürze/ Umfaller: -

 

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Es ist bereits Anfang September. Der Winter nähert sich im Norden Kanadas und Alaska mit großen Schritten und die meisten (Motorrad)Reisenden machen sich so langsam auf Richtung Süden. Und wir? Wir sind in Seattle und uns trennen noch immer rund 5.000 Kilometer von unserem Ziel – der kleinen, aber unter Reisenden legendäre Ansiedlung Prudhoe Bay am Nordpolarmeer. 
Über ein Motorradforum haben wir Martin & Agatha kennengelernt. Ein nettes, motorradverrücktes Paar aus Seattle, die nicht nur ein Paket mit Ersatzteilen aus Deutschland für uns entgegengenommen haben. Sie haben uns auch angeboten für einige Tage bei Ihnen unterzukommen, um uns und unsere Motorräder auf die letzte große Etappe unserer Motorradweltreise vorzubereiten. Ein tolles Angebot, das wir dankend annehmen!

 

 

 

 

Für Helmut heißt es jetzt erst mal wieder Schrauben, was das Zeug hält:
Die Ventile an beiden Motorrädern müssen neu eingestellt und die Vergaser synchronisiert werden. Eine Benzinleitung ist beschädigt und muss getauscht werden und ein Defekt an unserer Garmin-Navi-Halterung verlangt ebenfalls nach seiner Aufmerksamkeit. Außerdem bekommen die Dicke Rosi & der Alperer für unsere letzte große Etappe jeweils einen neuen Kettensatz sowie einen neuen Satz K 60 Scout spendiert, die beim örtlichen TT-Händler bereits auf uns warten.
Von Martin bekamen wir den Tipp zu einer Motorrad-Schrauber-Werkstatt namens Motoshed, in der jedermann für einen kleinen Obolus an seinem Bike schrauben und die gut ausgestattete Werkstatt inklusive Reifenmontiergerät nutzen kann. Was für ein Komfort im Vergleich zum echt mühsamen Reifenwechsel per Hand!

 

 

 

In unserem großen Motorradreifen Test für Reiseenduros stellen wir euch unsere Motorradreifen-Favoriten im Detail vor!

 

 


Wir bereiten uns auf die letzte große Etappe unserer Motorradweltreise vor


 

 

Während Helmut mehrere Tage mit unseren beiden Motorrädern beschäftigt ist, durchkämme ich den örtlichen Walmart nach günstiger, wintertauglicher Ausrüstung, denn wir hatten eigentlich nicht geplant so spät im Jahr noch nach Norden zu fahren und dementsprechend keine geeignete Herbst-/Winter-Ausrüstung mit im Gepäck. 
Meine Ausbeute nach einem Tag hardcore Shopping? Warme Fleece Inlets für unsere mittlerweile schon ziemlich durchgelegenen Schlafsäcke. Zwei paar superdicke Kuschelsocken. (Vermeintlich) Wasserdichte Outdoor-Winterhandschuhe aus der Hunting-Abteilung. Zwei extra lange Schlauchschals sowie Hand- und Fußsohlen-Wärmer-Gelpads für den Notfall. Ach ja, und eine Packung Duck Tape - das kann man immer brauchen!

 

 

 

 

 

An den gemeinsamen Abenden verwöhnen uns Martin & Agatha außerdem mit den leckersten Schlemmereien – mal typisch amerikanische Gerichte und mal echte Hausmannskost aus der polnischen Heimat der beiden. Ob sie geahnt haben, dass uns die nächsten Wochen viel Kraft und Energie kosten werden? Wir sitzen lange zusammen, tauschen Motorrad- & Reisegeschichten aus und die beiden geben uns sehr interessante Einblicke in ihr Leben in den USA. Und bevor wir todmüde in die Betten fallen, gibt’s noch ein feuchtes Gute-Nacht-Bussi von Radar, Sasha, Kumho & Ozzo, den vier stattlichen Hunden der beiden!
Nach vier Tagen sind die Motorräder wieder fit, wir sind gerüstet für den kalten Norden (hoffen wir zumindest) und unsere Vorfreude auf die Weite Kanadas und Alaskas und die Abenteuer, die uns die nächsten Wochen erwarten werden, ist riesig.
Es kann also losgehen. Alaska, wir kommeeeennnn!!!!

Als wollte uns Petrus schon mal auf die kommenden Wochen einstimmen, verlassen wir Seattle bei kühlen Temperaturen und Dauerregen. Zum Glück können wir die Motorräder in der Garage von Martin & Agatha zumindest noch im Trockenen aufpacken und uns in unsere Regenkombi werfen, bevor es auf die Straße geht.

 

 

 

  

 

Den ganzen Tag über begleiten uns die dicken grauen Wolken. Der Regen trommelt mal mehr, mal weniger stark auf unser Visier und feuchte Kälte kriecht langsam, aber unaufhaltsam in unsere Finger und in den Schritt, in dem sich nach ein paar Stunden Regenfahrt bereits ein kleiner See gebildet hat. Da die Sicht durch das schlechte Wetter ziemlich eingeschränkt ist, hocken wir - durch mehrere Schichten aus Gewand, Motorrad- und Regenkombi steif und unbeweglich wie Michelin Männchen - auf unseren Motorrädern und spulen Kilometer um Kilometer ab, um zumindest etwas Strecke zu machen. Die Motoren brummen monoton vor sich hin, während weitläufige Wälder an uns vorbeiziehen und wir jeder für sich seinen Gedanken nachhängen. Wir blicken zurück auf die letzten Monate, die uns von Mexiko über den Westen der USA bis hierher an die amerikanisch-kanadische Grenze geführt haben. Nun geht es weiter durch British Columbia und das legendäre Yukon Territory bis in den hohen Norden nach Alaska. Aufregung, Neugierde und gespannte Vorfreude mischen sich mit der Sorge um die Wetterverhältnisse, die die letzte Etappe unserer Weltreise noch einmal in eine echte Herausforderung verwandelt könnten.

 


Von Seattle durch British Columbia nach Norden


 

 

Spätestens alle zwei Stunden stoppen wir an einer Tankstelle mit Roadhouse und besorgen uns heißen Kaffee oder Tee - die sich dank des heißen Bechers auch perfekt als Fingerwärmer eignen – und vertreten uns etwas die Füße, um den Kreislauf in Schwung zu halten.
Bei einem dieser Stopps fällt Helmut auf, dass ein Benzinschlauch an seinem Alperer leckt. Zum Glück ist das keine große Sache und wir können nach ein paar Minuten weiterfahren.
Für den Abend haben wir uns mit Clelia & Jürgen, zwei deutschen Motorradreisenden, die auch gerade in der Gegend unterwegs sind, auf einem Campingplatz verabredet. Wie es der Zufall so will, fahren die beiden ebenfalls Transalps und so gibt es neben reichlich Reisegeschichten speziell für Helmut und Jürgen auch jede Menge technische Motorrad- & Umbaudetails zu bequatschen!

 

 

 

 

Am nächsten Tag passieren wir Whistler, das vor allem für den Ski- & Wintersport bekannt ist. Auch jetzt im Herbst und trotz wechselhaftem Wetter ist die bergige Landschaft wirklich wunderschön und die Strecke macht richtig Laune, auch wenn uns der erste Neuschnee, der die Berggipfel des Whistler Mountain und Blackcomb bedeckt, gar nicht so gefällt. Ist er doch ein sicheres Zeichen dafür, dass der Winter nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. 
Die weitläufigen Wälder British Columbias machen es uns super einfach, abends ein geeignetes Plätzchen zu finden, um unser Zelt aufzuschlagen. Wir biegen einfach vom Highway ab, folgen einer der unzähligen, kaum befahrenen Schotterstraßen ein paar Kilometer ins menschenleere Hinterland und schon findet sich eine kleine, blickgeschützte Waldlichtung, die sich perfekt als Nachtlager eignet. Um uns herum nichts als das Rauschen des Windes und ein paar Vögel, die von den Ästen zwitschern. Hach, das Leben kann so einfach und so schön sein! 

 

 


Unsere erste hautnahe Begegnung mit einem wilden Schwarzbären


 

 

Am nächsten Morgen werden wir vom prasselnden Geräusch des Regens auf unserem Zelt geweckt. Neeiin! Da hilft nur nochmal im Schlafsack umdrehen und auf Wetterbesserung warten, denn bei Regen aufpacken muss nicht unbedingt sein. Im Laufe des Vormittags reißt die Wolkendecke zum Glück tatsächlich auf und die Sonne lässt sich nach mehreren Tagen Abstinenz endlich wieder blicken. Juhu! 
Nicht nur wir, sondern auch die Wildtiere scheinen mit der Rückkehr der Sonne aus ihren Verstecken zu kriechen und sich auf Nahrungssuche zu machen. Heute können wir gleich mehrfach Schwarzbären beobachten, die oft nur wenige Meter vor uns in einer Seelenruhe die Straße überqueren. Auch wenn uns bewusst ist, dass wir uns hier in „Bear Country“ befinden, die ersten Bären wirklich leibhaftig aus nächster Nähe zu beobachten ist nochmal etwas ganz anderes und lässt unsere Herzen höherschlagen – ein wenig aus Nervosität, aber vor allem aus Freude über diese einzigartigen Begegnungen.

 

 

 

 

 

Über einen winzigen Grenzübergang erreichen wir den so ziemlich südlichsten Festlandzipfel Alaskas. Auf dieser Seite der Grenze gibt es keine Überland-Strecke, die weiter in den Norden Alaskas führt. Zu wild, bergig und zerklüftet ist die Region. Warum wir dann trotzdem hierhergekommen sind? Weil von hier aus eine rund 30 km lange Schotterstrecke zum Fuße des Salmon-Gletschers führt. Und den wollen wir sehen! 
Der Name „Salmon-Gletscher“ also Lachs-Gletscher, kommt nicht von ungefähr, denn der gleichnamige Salmon River, in den das eisige, glasklare Schmelzwasser des Gletschers abfließt, quillt förmlich über vor Lachsen, die im Spätherbst aus dem rund 200 km entfernten Pazifik bis hierher wandern, um zu Laichen. 

 

 

 

 

Die einspurige Schotterstrecke führt uns immer weiter in die Alaska Boundary Range, ein mehrere hundert Kilometer langes und bis zu 3.000 Metern hohes Küstengebirge, hinauf. Mit jedem Meter, den wir an Höhe gewinnen, verschlechtert sich leider das Wetter. Dicke Regenwolken hängen zwischen den Bergkämmen fest und verdüstern den Himmel, während gleichzeitig dichter Nebel aufzieht und uns die Sicht raubt. Zum Glück herrscht auf der Strecke praktisch kein Verkehr und so erreichen wir irgendwann auch unser Ziel, einen Aussichtspunkt, der sich an einem Berghang direkt gegenüber dem Gletscher befindet und (eigentlich) eine fantastische Sicht auf die rund 18 km lange Gletscherzunge bietet. Doch wir sehen – nichts. Und zwar gar nichts. Nur dicke, undurchdringliche Nebelsuppe. 
Doch so schnell geben wir nicht auf!
Wir beschließen unser Zelt aufzustellen, erst mal etwas zu Essen zu machen und hoffen, dass sich der Nebel im Laufe des Nachmittags lichtet. Leider tut sich in Sachen Sicht bis zum Einbruch der Dunkelheit nichts. Da es ziemlich kühl ist – der Aussichtspunkt liegt auf rund 1.000 Metern – verkriechen wir uns schon früh im Zelt, stellen uns aber für die Nach nochmal den Wecker, da die Wolkendecke laut Wetterbericht um Mitternacht kurz aufreißen soll…

 

 

 

 

Als der Wecker um 0 Uhr klingelt ist unsere Motivation aus den warmen, kuscheligen Schlafsäcken zu kriechen ziemlich klein. Es ist echt kalt geworden und unsere Nasen und Wangen – die einzigen Körperteile, die aus dem Schlafsack blitzen – sind entsprechend eisig. 
Aber wir wollen uns die Chance auf einen Blick auf den Gletscher nicht entgehen lassen und so schälen wir uns aus den Schlafsäcken… und tatsächlich, der Nebel hat sich für den Moment verzogen und gibt einen nächtlichen Blick auf den Salmon-Gletscher frei!
Durch unsere Kamera, die selbst das letzte bisschen Licht einfängt, kommt die gewundene Gletscherzunge, die eingebettet zwischen schroffen Gipfeln ins Tal hinab „fließt“, tatsächlich zum Vorschein. Und wir stehen mit unserem Zelt einfach direkt gegenüber. Wahnsinn!

 


(K)ein Gletscher in Sicht


 

 

Voller Euphorie kriechen wir zurück ins Zelt, mummeln uns wieder dick ein und hoffen, dass wir den Gletscher am Morgen auch nochmal bei Tageslicht zu Gesicht bekommen…
Doch leider meint es Petrus nicht gut mit uns, denn der nächste Morgen begrüßt uns wieder ziemlich nasskalt und – mit dichtem Nebel! Neeein!
Da wir nicht nochmal mehrere Stunden in der Kälte ausharren wollen, packen wir leicht enttäuscht unsere Nachtlager zusammen und machen uns auf den Rückweg. Die Schotterpiste ist durch das nasskalte Wetter ziemlich schlammig und hat uns und die Motorräder bereits nach wenigen Kilometern komplett eingesaut. Zum Glück ist der Untergrund aber fest und gut zu befahren und so legen wir die Strecke hinab ins Tal zügig zurückgelegt.

 

 

 

Auf dem Rückweg zur Hauptstraße lichtet sich der Nebel dann plötzlich doch noch, die dunkle Wolkendecke reißt auf und Sonne und Wolken liefern sich einen fast schon dramatischen Kampf aus Licht und Schatten. Am Ende erleben wir so nicht nur eine fantastische Wetterstimmung, sondern bekommen auch noch einen tollen Blick auf den etwas kleineren Bear Gletscher, der unsere Enttäuschung vom Morgen mehr als wett macht!
Das Bild, das Helmut in diesem Augenblick von mir und den über und über mit Schlamm besudelten Motorrädern schießt, erinnert uns noch heute an diese Fahrtage. An die Kälte, den Matsch, das Hoffen und Bangen und schließlich an die Freude über diesen tollen Moment, die wir noch heute spüren, als wäre es erst gestern gewesen.

 

 

Alleine die direkte Strecke von Seattle durch den Westen Kanadas bis zur Grenze nach Alaska beträgt laut Google Maps knapp 3.000 Kilometer – und wer fährt schon die direkte Strecke! Das bedeutet für uns früh aufstehen, lange Fahrtage und gut Strecke machen, um noch vor dem Wintereinbruch in Alaska anzugkommen (und auch wieder weg zu sein!).
Dank der dünnen Besiedlung und den oft schnurgeraden Straßen, die Kilometer um Kilometer durch schier endlose Wälder führen, kommen wir recht gut voran.
Das Wetter macht es uns allerdings nicht immer leicht, die Strecke und das Motorradfahren zu genießen, denn es Regnet viel und die Temperaturen schaffen es nicht mal in den zweistelligen Bereich. Herbst eben. 
Die täglichen Stopps an der Tankstelle oder einem kleinen „General Store“, wo es etwas Heißes zu Trinken gibt, bekommen für uns einen ganz neuen Stellenwert. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr wir uns nach Stunden der Kälte und des Dauerregens plötzlich über eine heiße Schokolade oder einen einfachen Aufbrühkaffee aus dem Automaten freuen!

 

 


Auf den Motorrädern durch den kanadischen Herbst


 

 

Leider entpuppen sich die vermeintlich wasserdichten Winterhandschuhe, die ich in einem Walmart in Seattle erstanden habe, als ziemlicher Fehlgriff, denn von wasserdicht sind die grundsätzlich ziemlich dick gefütterten Handschuhe in Camouflage Optik leider weit entfernt! Deshalb ist Helmuts Improvisationstalent mal wieder gefragt und zum Glück hat er auch schnell eine super Lösung für unser Problem parat. Er verpasst der Dicken Rosi & dem Alperer einfach provisorische Lenkerstulpen aus alter LKW-Plane und reichlich Panzertape. Sieht zwar nicht besonders schick aus, funktioniert aber einwandfrei und so steht unserer weiteren Fahrt gen Norden nichts mehr im Weg! Wie gut, dass ich meinen persönlichen MacGyver immer mit dabei hab!

 

Wenn sich die Sonne dann aber doch einmal blicken lässt, zeigt sich Kanada von seiner schönsten Seite! Die weitläufigen Wälder, Büsche und Gräser leuchten in intensivem Gelb, Rot und Orange. Immer wieder fahren wir vorbei an wunderschönen, einsamen Seen und breiten Flussläufen, die uns an den Goldrausch Ende des 19. Jahrhundert denken lassen. Die Luft ist rein und klar und es duftet nach schwerer, feuchter Erde, Moos und Laub.

 

 

Schon lange ist es uns nicht mehr so leichtgefallen wie hier, in den Weiten Kanadas, allabendlich ein schönes, einsames Plätzchen für unser Zelt zu finden. Nachdem die täglichen Aufgaben wie Zelt aufstellen und für die Nacht herrichten, Regenkombis und Handschuhe trocknen, Abendessen kochen, Abspülen, die Motorräder checken und die Route für die nächsten Tage planen erledigt sind, fallen wir allerdings meistens schwer wie Mehlsäcke in unsere Schlafsäcke und schlafen tief und fest bis zum nächsten Morgen. Außer wir meinen draußen vor dem Zelt einen Bären zu hören… aber das ist eine Geschichte für ein andermal!

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Der Sign Post Forest – zu Deutsch „Schilderwald“ – ist einer der wohl skurrilsten Orte, die wir auf unserer Motorradweltreise besucht haben. Der Alaska Highway, auf dem wir gen Norden unterwegs waren, verläuft direkt am Sign Post Forest vorbei und so wollten wir dieser riesigen Schildersammlung aus aller Welt unbedingt einen Besuch abstatten.
Den Anfang nahm der Schilderwald, als ein US-Soldat im Jahr 1942 ein einfaches Schild reparieren sollte, auf dem die Entfernung zu einigen Orten entlang der Straße stand und das bei Bauarbeiten beschädigt wurde. Da der Soldat Heimweh nach seinem Heimatort im fast 3.000 Meilen entfernten Illinois hatte, gestaltete er kurzerhand ein eigenes Schild mit der Distanzangabe zu seinem Heimatort und stellte es ebenfalls auf.
Durch dieses erste persönliche Schild inspiriert, fingen mehr und mehr Menschen an, dort Schilder von ihren Heimatorten aufzustellen und schnell entwickelte sich eine unglaubliche Eigendynamik. Mittlerweile erstreckt sich der Sign Post Forest auf mehrere Acres und zählt über 100.000 (!!) Straßen- und Ortsschilder sowie Nummernschilder.
Alleine die Geschichte, wie ein einziger Mensch mit seinem Tun andere inspirieren kann und welches Ausmaß diese Welle der Inspiration über die Zeit angenommen hat, finden wir ganz wunderbar. Denn sie ist ein tolles Beispiel dafür, dass jeder einzelne durch sein Tun die Welt verändern kann, auch wenn es im ersten Moment nur eine scheinbar kleine und unbedeutende Handlung ist.

 

 

Außerdem war es natürlich super spannend für uns durch den riesigen Schilderwald zu streifen und uns auf die Suche nach Bekannten – oder auch skurrilen – Schildern zu machen. Wenn ihr ganz genau schaut, könnt ihr auf dem ersten Bild sogar ein Schild unserer Heimatstadt Burghausen erkennen! Ein eigenes Schild hatten wir mangels Stauraums zwar leider nicht mit im Gepäck, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, ein „Freistaat Bayern“ Schild mit einem unserer TimetoRide Aufkleber zu verzieren! Sieht so doch gleich viel besser aus, oder was meint ihr?
Nach dem Besuch des Sign Post Forest gings für uns zurück auf den Alaska Highway Nr. 1 und weiter durch die Weite und Wildnis des Yukon Territory, denn der Weg nach Norden war noch weit und das Wetter sah nicht vielversprechend aus…

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