Ein richtig chilenisches Asado


Reisebericht Argentinien/Chile



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

Route:

El Chaiten - El Calafate - La Esperanza - Torres del Paine (Chile) - Puerto Natales - Punta Arenas

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

85.399 Km

Spritpreis: 

1,10 € (93 Oktan)

Währung: 

Chilenische/ Argentinische Pesos

 

Probleme mit den Motorrädern:

- Öl gewechselt (Alperer)

- Ventile eingestellt und Vergaser synchronisiert (Dicke Rosi)

- LED Zusatzscheinwerfer verbaut (beide Motorräder)


Stürze/ Umfaller: -

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Als wir am nächsten Tag bei Dufour von der Ruta 40 auf die wenig befahrene Kiesstraße abbiegen, die uns zu einem kleinen argentinisch-chilenischen Grenzübergang bringt, ist das Wetter trocken und auch der blaue Himmel blitzt wieder durch die weiße Wolkendecke. Die argentinische Seite der Grenze ist in wenigen Minuten erledigt, denn die Beamten haben nichts zu tun und fertigen uns ruck zuck ab. Auf der chilenischen Seite dauert es schon etwas länger, da die Dame vom Zoll einige Fragen hat, die wir nicht wirklich verstehen, was die Prozedur etwas mühsam macht. Dann noch die Formulare für die Lebensmittelkontrolle ausgefüllt und schon stiefeln wir mit dem leicht mürrischen Kontrolleur raus zu unseren Motorrädern. Gerade als er anfangen will unsere Motorräder auf verbotene Lebensmittel zu kontrollieren, kommt jedoch ein riesiger Reisebus voll mit Touristen angefahren. Der Kontrolleur verfällt ob der Masse an zu kontrollierender Personen sichtlich in Panik, entreißt uns nur unsere Formulare und deutet uns, dass wir uns vom Acker machen können. Bea hatte zwar auf dem Formular eigentlich angekreuzt, dass sie Lebensmittel dabei hat, die kontrolliert werden müssen, aber gut, wie er will…

 

 

 

 

Über eine Strecke mit dem vielversprechenden Namen „Ruta del fin del Mundo“ was zu Deutsch so viel wie „die Straße zum Ende der Welt“ heißt, fahren wir nach Puerto Natales. Das Hostal in dem wir einchecken ist eine ziemlich heruntergekommene Bruchbude und die kleine Rasenfläche im Hinterhof des Hostals, auf der wir unser Zelt aufschlagen und unsere Motorräder parken dürfen, ist über und über mit Glasscherben, verrosteten Nägeln und zum Teil auch Müll übersät. Naja, also so haben wir uns das hier eigentlich nicht vorgestellt. In Ermangelung anderer bezahlbarer Plätze bleiben wir aber schlussendlich doch. Bevor wir allerdings mit unsere Motorräder in den Hinterhof fahren und unser Zelt aufstellen, säubern wir den Boden erst einmal so gut es geht von den Glasscherben und Nägeln, damit wir uns keinen Platten fahren und unseren Zeltboden nicht beschädigen. Schließlich schlagen wir unser Zelt zwischen einem Wellblechzaun und der Wäscheleine in einer Ecke des Hinterhofs auf.

 

Am nächsten Morgen machen wir uns bereits früh an die Arbeit. Bea muss wieder mal ihr Reisetagebuch aktualisieren und Reiseberichte für unsere Homepage vorbereiten. Außerdem sind in letzter Zeit dank mangelndem Internet schon wieder soooo viele Emails aufgelaufen, dass sie mit der Beantwortung dieser ebenfalls eine ganze Zeit lang beschäftigt ist. Helmut hingegen muss mehrere hundert Fotos und einige hundert Videos der letzten Woche sortieren und archivieren, was ebenfalls einige Stunden in Anspruch nimmt.

 

 

 

 

Leider funktioniert das WiFi, wegen dem wir eigentlich in das Hostal eingecheckt haben, den ganzen Vormittag und auch weit bis in den Nachmittag hinein nicht. Auch das aus- und wieder anschalten des Routers bringt keine Abhilfe. Scheiße! Naja gut, dann erledigen wir zumindest mal die Aufgaben, die wir auch ohne Internet abarbeiten können.

 

Für den Abend hat Oskar, der chilenische Besitzer des Hostals, ein großes Asado geplant, an dem man für einen kleinen Unkostenbeitrag teilnehmen kann. Da Helmut schon immer mal alle Schritte eines echten südamerikanischen Asados live und aus nächster Nähe mit verfolgen wollte, ist er natürlich Feuer und Flamme. Zu allererst wird das Lamm auf einem Tisch ausgebreitet und Oskar sägt mit geübter Hand einen Schlitz in den oberen und unteren Bereich der Wirbelsäule, um das Tier richtig auseinanderspreizen zu können. Bea finden den Anblick nicht besonders lecker, Helmut hingegen schaut ganz genau zu, damit er zu Hause irgendwann auch mal selbst so ein Asado veranstalten kann. Als nächstes wird das Lamm an allen vier Läufen auf ein Metallgestänge aufgespannt und schräg über einem kleinen Lagerfeuer platziert. Nun dauert es mehrere Stunden, bis das Tier nach mehrmaligem Wenden so weit gegrillt ist, dass das Essen beginnen kann.

 

Zusätzlich zum Grillfleisch werden gekochte Kartoffeln und Tomatensalat serviert. Zu trinken gibt es neben Bier und Rotwein auch einen typisch chilenischen Cocktail namens „Earthquake“, bestehend aus süßem Weißwein, Grenadinen Sirup und Ananas-Eis. Diese Kombination klingt für uns zuerst nicht besonders verlockend, doch der Geschmack überrascht uns durchaus positiv. Das bunte Getränk schmeckt fruchtig, leicht süßlich und ist richtig süffig. Eine gefährliche Mischung also!

 

 

 

 

Am Morgen geht es für uns weiter gen Süden. Zunächst müssen wir aber noch einen kurzen Stopp am örtlichen Supermarkt einlegen, um uns mit Vorräten für die nächsten zwei Fahrtage einzudecken. Bea hat sichtlich Mühe den gefüllten Einkaufswagen über den mit tiefen Schlaglöchern und großen Steinen überzogenen Parkplatz des Supermarktes zu schieben. Einmal macht ihr Einkaufswagen sogar einen Stoppie, als sich ein Stein in seine kleinen Vorderräder verkeilt! Irgendwann haben wir es dann aber doch geschafft und machen uns auf die Fahrt in Richtung Punta Arenas.

 

Die Strecke, die größtenteils durch flache Pampas mit sandfarbenen, trockenen Ebenen führt, ist auch heute wieder relativ langweilig. Nur der in kräftigen Böen auftretende Wind, der uns und unsere Motorräder immer wieder von der einen Seite der Straße auf die andere bläst und uns bis zum Abend sicher wieder eine schöne Nackenverspannung beschert, bringt etwas „Spannung“ in die Fahrt.

 

 

 

 

In Punta Arenas angekommen steuern wir mangels Zeltplatz-Alternativen das Hostal Independencia an, um unseren Schlafplatz für die kommenden 2 – 3 Nächte klar zu machen (hostalindependencia, GPS: S53 09.804 W70 55.050). Wir hatten im Voraus bereits einen Platz für unser Zelt reserviert, da wir von anderen Reisenden gehört hatten, dass das Hostal oft ausgebucht ist. Als wir ankommen, wissen wir auch warum. Das Haus selbst ist nicht besonders groß, die Wiese, auf der wir unser Zelt aufstellen sollen, jedoch noch viel kleiner! Wir sprechen mit Eduardo dem Besitzer und er erklärt uns, dass wir unser Zelt erst am Nachmittag aufstellen können, da vorher noch kein Platz ist. Okay, auch gut, dann fahren wir zuerst eben noch zu Sergio, unserem Paket-Kontaktmann.

 

Wir hatten Sergio über unseren Freund Christian kennengelernt, da auch er Landrover fährt. Freundlicherweise hatte Sergio drei Pakete mit Ersatzteilen für uns entgegengenommen, die wir nach Punta Arenas hatten schicken lassen. Nach einer kurzen Begrüßung und Paketübergabe überreichen wir ihm eine Flasche Rotwein, die wir ihm als kleines Dankeschön mitgebracht haben. Danach besichtigen wir noch die regelrechte Landrover-Sammlung, die er vor seinem Haus stehen hat.

 

 


Das Lamm wird an allen vier Läufen auf ein Metallgestänge aufgespannt


 

 

Als nächstes geht´s zum örtlichen Supermarkt um unsere Vorräte aufzustocken, bevor wir am frühen Nachmittag wieder zurück zum Hostal fahren, wo nun zu unserer Freude auch ein Platz für unser Zelt frei ist. In Australien hatte man noch über unser „kleines“ Tunnelzelt gelacht, hier zwischen all den Backpacker-„Dackelgaragen“ wirkt es hingegen wie eine richtige Villa. Alles also nur eine Frage der Betrachtung! Nachdem wir quasi unser Revier abgesteckt haben geht es daran die drei Pakete zu öffnen, die wir bei Sergio abgeholt hatten. Im ersten befindet sich die neue SENA Kamera „Prism“, denn Bea´s GoPro 1 weist mittlerweile schon deutliche Gebrauchsspuren auf und vor allem die Film- und Bildqualität ist nach mehrjährigem Dauereinsatz nicht mehr besonders gut. Von daher waren wir auf der Suche nach Alternativen und sind so sehr gespannt, wie die Bedienung und Qualität der neuen SENA „Prism“ Kamera im Vergleich zur GoPro sind.

 

 

 

 

In Paket Nummer zwei befinden sich drei neue LED-Scheinwerfer von 4xLED (www.4xled.com). Wir hatten ja bereits zwei dieser neuen Scheinwerfer von Deutschland mitgebracht und in Valparaíso montiert. Leider hat einer der beiden bereits nach wenigen Wochen seinen Geist aufgegeben und wurde nun auf Garantie ersetzt. Da wir generell aber von den neuen Lichtspendern sehr begeistert sind – sie sind deutlich leichter bei weniger Stromverbrauch und vieeel besserem Licht – haben wir uns entschlossen bei dieser Gelegenheit gleich zwei zusätzliche Scheinwerfer zu bestellen, um nun alle vier Zusatzscheinwerfer an beiden Motorrädern auszutauschen. Einziges Manko ist die fehlende Schutzabdeckung, die auch nicht als Zubehör erhältlich ist. Helmut hatte daher eine Zeichnung angefertigt und an Hofe, mit dem wir schon seit einigen Monaten in Kontakt sind und der hauptsächlich erstklassiges Zubehör für die älteren GS Modelle herstellt, übermittelt. Da aber auch individuelle Lösungen für ihn kein Problem sind, hat er uns kurzerhand vier passgenaue Abdeckungen aus Edelstahl für unsere Scheinwerfer gefertigt. An dieser Stelle vielen Dank an Hofe für das gemeinsame Brainstorming und die Geduld mit der du Helmuts Ideen und Wünsche professionell umgesetzt hast.

 

 

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Und in Paket Nummer drei befinden sich schließlich zwei neue Schlafmatten von Exped (www.exped.com). Eine unserer alten Matten hatte schon wieder eine gigantische „Beule“ entwickelt, da sich die Verklebung im Inneren der Matte gelöst hatte. Aufblasen war dadurch zwecklos geworden, da der Kopf in diesem Fall im 90 Grad Winkel auf der Beule ruht und der Rest des Körpers am Boden liegt. Helmut musste deshalb über zwei Monate lang statt auf 3,8 cm auf 0 cm schlafen. Zu unserer Freude zeigte sich der Kundenservice von Exped extrem hilfsbereit und hat uns auf Garantie mit zwei Matten eines neuen Typs ausgestattet. Ab sofort ruhen wir auf den Exped SynMat, die uns unglaubliche 7 cm Liegekomfort bescheren. Wir werden sehen, wie sich diese Matten im Reisealltag bewähren.

 

Den Abend verbringen wir in der kleinen, dafür aber herrlich warmen Küche des Hostals, wo wir uns wie Ölsardinen mit den anderen Reisenden drängen. Irgendwann wird es uns aber dann doch zu voll und wir verziehen uns nach draußen, wo es zwar ziemlich windig und kühl, dafür aber nicht ganz so voll ist.

 

 

 

 

Am nächsten Tag machen wir uns auf in die sogenannte „Zona Franca“, das ist ein zollfreier Bereich direkt neben dem Hafen von Punta Arenas, in dem man angeblich zu deutlich günstigeren Preisen einkaufen kann. Da wir einen neuen Akku für unsere Kamera sowie ein neues Küchenmesser für Bea brauchen, ist das die Gelegenheit für uns. Außerdem muss Helmut einige Liter Motoröl sowie kleinere Motorradersatzteile kaufen, die es dort angeblich auch geben soll. Viele der Geschäfte im Duty Free Bereich erinnern uns jedoch mehr an kleine Ramschläden in denen man von Elektronik über Bekleidung bis hin zu absolut kitschigem Schrott wirklich alles bekommen kann. Andere Läden sind wiederum recht gut sortiert und so finden wir schließlich einige der Dinge, die wir brauchen.

 

Außerdem besuchen wir den örtlichen Friedhof, der mit seinen großen alten Mausoleen und vielen ausländischen Gräbern ziemlich interessant ist. Zumindest für Bea, die einen Hang zu leicht morbiden Orten zu haben scheint. Das absolute Highlight des Friedhofs ist jedoch dieser Grabstein: Hier wird das deutsche Gesundheitssystem buchstäblich zu Grabe getragen. Kein Wunder also, dass es mit den deutschen Krankenkassen immer weiter bergab geht!

 

 

 

 

Es ist bereits nach 20 Uhr als wir endlich zurück ins Hostal fahren und so holen wir uns in einem Supermarkt nur noch schnell zwei Tiefkühlpizzas und nutzen die seltene Gelegenheit eines Backofens, über den unser Hostal nämlich verfügt. 

 

 


Hier wird das deutsche Gesundheitssystem buchstäblich zu Grabe getragen


 

 

Heute ist es endlich soweit, wir haben die wichtigsten unserer Internet-Aufgaben erledigt und können das für uns viel zu geschäftige Hostal endlich verlassen. Während wir unseren Morgenkaffee schlürfen checken wir noch einmal Emails, dann gibt´s die letzte heiße Dusche für die kommenden Tage und gegen Mittag packen wir auch endlich unser Zelt zusammen.

 

 

 

 

Es dauert keine 10 Minuten, dann steht auch schon das nächste Zelt auf unserem soeben erst frei gewordenen kleinen Stück buckeligen trockenen Rasens, so gefragt sind die Plätze hier. Am Nachmittag geht es zu einem großen Supermarkt, wo wir uns mit Essen und vor allem Trinkwasser für die nächsten drei Tage eindecken, denn wir wollen, bevor wir die Fähre nach Porvenir nehmen, im „Parque Chabuco“ gut 20 km nördlich von Punta Arenas noch einmal wild campen (GPS: S52 59.906 W70 49.161). Der Park liegt in einem kleinen Wäldchen mit tollem Blick auf die Magellanstraße und so wollen wir dort noch einige Tage campen und einige Aufgaben erledigen, für die wir weder Strom noch Internet brauchen. Die kurze Fahrt hinaus zum Park ist reichlich mühsam, schleppen wir doch einen gigantischen Berg an Essen, Trinkwasser und den drei Paketen, die wir in Punta Arenas abgeholt hatten und erst noch in Ruhe aussortieren müssen, mit uns herum.

 

 

 

 

Nach einen entspannten Bierchen und einem leckeren Abendessen, das wir in aller Ruhe und ohne den Trubel des Hostals mit herrlichem Blick auf die Magellanstraße genießen, geht unser Tag zu Ende, während die untergehende Sonne den Himmel über uns in gelblich-orangenes Licht taucht. Da wir direkt in der Einflugschneise des örtlichen Flughafens zelten, nähern sich immer wieder Flugzeuge im Landeanflug, die unglaublich dicht über unseren Köpfen hinweg fliegen. Speziell nachts bieten die landenden Flugzeuge mit ihren grellen Scheinwerfern ein spektakuläres Bild und wir können uns gar nicht satt sehen. Schnell finden wir ein sehr nettes und dennoch relativ verstecktes Plätzchen mit Meerblick, wo wir nicht nur unser Zelt sondern auch unser Tarp aufspannen und es uns so gemütlich wie möglich machen.

 

 


Wir geniessen einen herrlichem Blick auf die Magellanstraße


 

 

Irgendwann, es ist bereits weit nach Mitternacht, gewinnt jedoch die kalte Nachtluft – es hat mittlerweile nur noch kühle 6 Grad – die uns unaufhaltsam in die Glieder kriecht und wir verziehen uns in unsere kuscheligen Schlafsäcke.

 

Heute läutet zum ersten Mal seit langer Zeit kein Wecker. Wow, was für eine Wohltat! Den Tag verbringen wir damit all die kleinen Aufgaben zu erledigen, zu denen wir seit Wochen schon keine Zeit oder nicht den richtigen Ort hatten. Bea muss ihre lange Funktionsunterhose nähen, da diese schon wieder zwei Löcher hat und der Hosenbund aufgeht. Außerdem fällt ihr Geldbeutel auseinander und muss zum x-ten Mal wieder zusammengeflickt werden. Helmut hingegen verklebt Klarsichtfolie auf der Rückwand unserer beiden TopCase, damit unsere Softbags nicht ständig voller silbergrauem Aluabrieb sind und baut die Bord-Steckdose in Bea´s rechtem Alukoffer so um, dass sie in Zukunft auch bei ausgeschaltetem Motorrad betrieben werden kann. Leider ist es heute ziemlich windig und frisch und so verzieht sich Bea am späten Nachmittag ins Zelt, wo sie endlich ihr seit Tagen schon wieder überfälliges Reisetagebuch nachtippt.

 

 

 

 

Doch bevor wir uns am Abend endgültig in unsere warmen Schlafsäcke verziehen können, müssen wir trotz des Windes und der kühlen Außentemperatur noch mal ran, denn Helmut will noch Nachtfotos unserer alten und neuen Zusatz-Scheinwerfer schießen, um den gravierenden Leistungs- und Leuchtunterschied unserer neuen LED-Scheinwerfer zu dokumentieren. Es dauert eine ganze Weile, bis Helmut mit den Aufnahmen zufrieden ist und Bea, die mittlerweile schon vor Kälte schlottert, verweigert ihm irgendwann ihre weiteren Dienste und verzieht sich schon mal ins Zelt. Einfach viiiieeeeel zu windig und kalt draußen…

 

 


 

 

Während Helmut sich am nächsten Tag völlig der „Dicken Rosi“ widmet, um einen großen Service durchzuführen, kümmert sich Bea um die Equipment-Pflege. Zum einen schreien unsere Enduro-Stiefel und Wanderschuhe schon seit langem mal wieder nach einer ordentlichen Portion Lederfett, zum anderen müssen die Reisverschlüsse unseres Zelts dringend gereinigt werden, da sie schon wieder ziemlich hakelig gehen. Außerdem haben wir von anderen Motorradreisenden den Tipp bekommen, die Reisverschlüsse mit Kerzenwachs zu behandeln, was die Schlitten angeblich wieder wesentlich besser über den Reisverschluss gleiten lassen soll. Dafür haben wir im Supermarkt extra eine Kerze besorgt. Na mal schauen, ob das was bringt.

 

 

 

 

Nach erfolgreichem Service dreht Helmut noch eine Testrunde mit der „Dicken Rosi“ und füllt bei der Gelegenheit an einer Tankstelle am Ortseingang von Punta Arenas gleich noch unsere Wasserflaschen und Kanister mit Leitungswasser einer Tankstelle auf, denn unsere Trinkwasservorräte gehen schon wieder zur Neige.

 

An Tag drei im „Parque Chabunco“ bekommen wir Besuch. Harry, ein österreichischer Motorradreisender, der mit einer 1200er GS Adventure unterwegs ist, stößt zu uns. Wir haben Harry und seine Freundin Carmen bereits 2012 in Australien kennen gelernt und sind seither in Kontakt. Nun ist auch Harry in Südamerika angekommen und wir freuen uns sehr, ihn wieder zu sehen. Leider ist seine Freundin Carmen aktuell noch in Österreich, doch auch sie wird in wenigen Wochen nachkommen. Die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten ist riesig und so verbringen wir den ganzen Tag, der dank kühlen Temperaturen, starkem Wind und immer wieder einsetzendem Regen eh nicht besonders einladend ist, unter unserem Tarp und tauschen Reisegeschichten und lustige Anekdoten aus.

 

 

 

 

Am Nachmittag ist dann eine Runde Freiluft-Duschen angesagt. In Anbetracht des kühlen und windigen Wetters haben wir zwar keine große Lust uns mit eiskaltem Wasser aus unserer Ortlieb-Faltschüssel zu duschen, aber es hilft nichts, wir wollen ja nicht, dass Harry die Nase abfällt! Um das Wiedersehen gebührend zu feiern, besorgen wir für den Abend einiges an Bier und Wein und für Bea auch eine Flasche Rum. Aber nein, keine Sorge, Bea ist nicht unter die Alkoholiker gegangen, sie will sich wegen der kalten Temperaturen gerne einen Jägertee machen, der sie ordentlich von Innen wärmt und dazu braucht man eben etwas Hochprozentigeres als Bier.

 

 

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Kommentare: 7
  • #7

    Bea & Helmut (Sonntag, 19 April 2015 21:40)

    @Rainer S:
    Wir sind wirklich super zufrieden mit den Teilen die Hofe für bisher uns gemacht hat. Können ihn wirklich nur empfehlen. Und bei all dem, was Helmut noch so umbauen will, wird der Hofe noch so manches Teil für uns fertigen müssen! :-)

    @Axel:
    Vielen Dank für die Tipps. Silikon ist allerdings nicht gut wenn´s viel staubt, da bleibt erst recht der ganze Dreck hängen. Das Problem hatten wir nämlich in Australien schon… :-/
    Wir bekommen von Nordisk nun Ersatz-Schlitten geschickt, damit wir die ausgenudelten nun komplett austauschen können.

    @Tom/Oggy:
    Wir waren zur Zeit des starken Unwetters bereits in Argentinien und haben Gott sei Dank nichts davon mitbekommen.

    @Stephan Psy:
    Vielen Dank für den Hinweis mit dem Schreibfehler! Haben ihn nun korrigiert.

  • #6

    StephanPsy (Donnerstag, 09 April 2015 21:10)

    Wieder wunderbar und spannend Euer Bericht, Danke.

    Die orangene Matte von exped verwende ich auch seit 2 Jahren bei meinen Vespa-Touren, bin sehr zufrieden.

    Kleiner Hinweis: Tipfphelre beim Link zu Harry, richtig: http://www.freedom-on2wheels.com/

    Schöne Grüße aus Niederbayern

  • #5

    Tom/Oggy (Donnerstag, 09 April 2015 10:16)

    Servus es Zwoa,

    eure Nachtbilder (nicht Nacktbilder :-P ) haben mich mal wieder RICHTIG vom Arbeitssessel gedrückt. Der Hammer!

    Habt ihr das Unwetter in Chile gut überstanden? Oder ist dieser Bericht noch von davor. Mein zwei Bekannten, die derzeit mit eine Moped-Reisegruppe in Chile sind, hat es schier weggeschwemmt. Sie sind dann nach Argentinien geflüchtet.

    Gruss aus R,
    Tom

  • #4

    Christian (Mittwoch, 08 April 2015 23:07)

    Hallo!
    Wenns wieder in Europa seids begegnen wir euch vielleicht mal in Spanien oder so irgendwo.....
    Wann kommt ihr Oberhaupt wieder heim?
    Hab durch Zufall auf you tube alles von euch verfolgt...
    Alles Gute aus der Steiermark wünscht euch Christian und Afrika Twin

  • #3

    Axel (Mittwoch, 08 April 2015 18:58)

    In Kolumbien ham se uns Talgkerzen zum Kette fetten empfohlen und verkauft
    Seife könnt ihr auch für Reißverschlüsse versuchen - Silikon is am besten, aber bei euch nur schwer zu finden, in unpraktischen Dosengrößen und unverschämt teuer.

  • #2

    Klaus (Mittwoch, 08 April 2015 17:10)

    hallo

    Eure Berichte sind wie immer herrlich zu lesen.

    Seit Eurem Mongolei Videos verfolge ich Eure Reise laufend und bin immer wieder fasziniert von den Fotos und Berichten.

    Weiter so !!

  • #1

    Rainer S (Mittwoch, 08 April 2015 16:21)

    Hallo ihr Beiden,
    das ist ja nett Hofe Ralf hat schon einige Teile für mich gemacht.

    Ich werd ihn mal fragen was für schöne Scheinwerfer das sind.
    Euch noch weiterhin viel Spass und gute Fahrt.

    Servus
    Rainer

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