Reisetreffen in Cafayate


Reisebericht Argentinien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

Route: -

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

76.536 Km

Spritpreis: 

1,25 € (93 Oktan)

Währung: 

Argentinische Pesos


Probleme mit den Motorrädern:

- Windschild geklebt (Dicke Rosi)

- Seitenständer verlängert (Dicke Rosi)


Stürze/ Umfaller: -


Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Auch heute verbringen wir den ganzen Tag vor den Computern und werkeln fleißig vor uns hin. Bea baut die neuen T-Shirt-Designs in unseren Shop ein, während Helmut über unserem Fotokalender für 2015 brütet. „Leider“ ist er ein echter Perfektionist, und so wird es mit der Fertigstellung des Kalenders wohl etwas länger dauern. Da die Sonne nur so vom Himmel knallt und die Sicht auf den Computerbildschirm nicht gerade verbessert, verkriecht sich Helmut in seine neue „Dunkelkammer“ um dort weiter an den Fotos für unseren Kalender und unserem neuen Video zu arbeiten. Bei gut 30 Grad im Schatten ist es zwar unter unserer kuscheligen Fleecedecke nicht gerade angenehm, aber was sollen wir sonst machen. Selbst den Hunden ist es zu heiß und einer verzieht sich sogar in die kleine, schattige Nische unter unserer gemauerten Grillstelle. Ob der kleine hier wohl auf ein „Hot-Dog“ wartet?

 

 

 

 

Da der Plaza von Cafayate nur wenige Gehminuten entfernt ist, schlendern wir heute Abend in Richtung Stadtzentrum. Der Ort ist zwar relativ touristisch, weswegen sich rings um den Plaza auch unzählige Souvenirläden, einladende Bars, Restaurants aus denen es herrlich nach Essen duftet und auch das eine oder andere relativ nobel wirkende Hotel aneinanderreihen. An einladend ausstaffierten Marktständen werden unter anderem Produkte aus getrocknetem Kaktus und Alpakawolle verkauft. Außerdem gibt es viel handgearbeiteten Silberschmuck und auch Süßigkeiten wie das landestypische „Dulche de Leche“, das hier an jeder Ecke zum Kauf angeboten wird. „Dulche de Leche“, was wörtlich übersetzt so viel wie „Süßes aus Milch“ bedeutet, ist eine Creme aus Milch, Zucker und Vanille, die von den Argentiniern als süßer Brotaufstrich verwendet wird. Geschmacklich erinnert uns die Creme sehr stark an Karamell und ist für uns eindeutig zu süß. In einem kleinen Geschäft, in dem es intensiv und durchaus angenehm nach verschiedenen Kräutern, getrockneten Hülsenfrüchten und Gewürzen duftet, kauft Helmut gleich eine riesige Tüte getrockneter, roter Chillies. Mhm, lecker!

  

Außerdem gibt es eine nette Kirche, die nachts toll beleuchtet ist. Nur den überdimensionalen Rosenkranz, der über der Straße vor der Kirche gespannt ist und der ebenfalls hell erleuchtet ist, finden wir etwas übertrieben. Ach übrigens, die Hunde vom Campingplatz, die unser Zelt bereits seit Tagen umlagern, begleiten uns natürlich auch auf unserer Tour durch die Stadt auf Schritt und Tritt. In manchen Geschäften werden wir sogar angesprochen, ob das unsere seien!

 

 

 

 

Da wir zumindest einmal ein typisch argentinisches Gericht probieren wollen, machen wir uns auf die Suche nach einem günstigen Restaurant mit landestypischen Speisen. In einem netten Restaurant direkt am Plaza werden wir dann auch schnell fündig. Dort bekommen wir ein Menü, bestehend aus einer Vorspeise, einem Hauptgang und einer Nachspeise für umgerechnet 7 Euro angeboten. Da kann man nicht meckern. Einziger Haken an der Sache, wir können kein Wort der Speisekarte lesen und auch unser kleines Spanisch-Wörterbuch ist uns in diesem Fall keine große Hilfe. Na egal, dann wird einfach irgendetwas bestellt und wir lassen uns einfach überraschen. Unsere Vorspeisen entpuppen sich zum einen als eine Art zu einer Kugel gerollter Speckknödel mit Maisgries, serviert in einer Hülle aus einer Art Blatt. Zum anderen gibt es eine Scheibe Braten mit Gemüsefüllung. Ja, doch, das ist doch schon mal ganz lecker. Unser Hauptgang besteht aus Ravioli in einer Tomaten-Fleisch-Sauce mit Parmesan und einem ultradünnen Schnitzel mit frischem Salat. Auch sehr lecker.

 

 

 

 

Leider fällt unsere Nachspeise dann komplett aus dem Rahmen. Wir bekommen zwei kleine Schälchen, das eine ist gefüllt mit einer grünlich-braunen, geleeartigen Masse mit Wal- und Haselnüssen garniert. Das andere Schälchen ist gefüllt mit großen leuchtend orangen Brocken wabbeliger Masse, die mit Zucker überzogen sind. Beide Nachspeisen sind derartig süß und haben noch dazu einen so merkwürdigen Nachgeschmack, dass wir sie beim besten Willen nicht aufessen können. Als sich Helmut an den Walnüssen dann auch noch fast einen Zahn ausbeißt, da der Koch leider ohne Ende Nussschalen mit in den Nachtisch gehauen hat, ist uns die Lust an der Süßen „Köstlichkeit“ endgültig vergangen. Zu etwas späterer Stunde fängt eine Live Band an zu spielen. Die Lieder verströmen typisch südamerikanisches Flair und Rhythmus, der die Restaurantgäste sofort in ihren Bann zieht. Zur Krönung bekommen wir auch noch eine traditionelle Tanzdarbietung eines jungen, sehr festlich gekleideten Paares, das einen unglaublich schwungvollen, energiegeladenen Tanz aufführt. Super!

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Auf dem Rückweg zu unserem Zeltplatz begleitet uns auch heute wieder ein ganzes Hunderudel. Einer der Vierbeiner hatte vor einigen Tagen beinahe einen Rollerfahrer auf dem Gelände unseres Zeltplatzes zu Fall gebracht, da er ihm wie wild nachgelaufen ist und ihn attackiert und verbellt hatte. Kurz bevor wir zurück am Zeltplatz sind kommt uns in der Dunkelheit ein Rollerfahrer entgegen und besagter Hund setzt auch diesmal wieder zur Attacke an. Der dämliche Köter läuft dem Rollerfahrer nicht nur bei voller Fahrt fast in den Vorderreifen, er beißt ihn doch tatsächlich richtig in den Knöchel! Nur gut, dass der Einheimische ordentliche Arbeitsschuhe an hat, so geht der Biss vermutlich nicht durch. Wir schreien und schimpfen und hoffen, den Hund so von seiner „Beute“ abzulenken, was auch mehr oder weniger funktioniert. Der Rollerfahrer gibt zumindest ordentlich Gas und macht sich schnell aus dem Staub! Wow, was für ein Erlebnis! Das zeigt uns mal wieder, wie sehr man hier in Südamerika doch auf die Straßenhunde Acht geben muss bzw. was für eine Gefahr von ihnen ausgehen kann!

 

 


So reißt es das arme Tier in vollem Galopp von den Hufen


 

 

Als Bea am nächsten Vormittag in die Stad fährt, um einige Besorgungen zu machen, spielt sich vor ihren Augen eine Szene ab, die auch aus einem schlechten YouTube-Video hätte stammen könnte.

 

Bea:

Gerade als ich die „Dicke Rosi“ an einer T-Kreuzung zum Stehen bringe, um den Verkehr zu prüfen, kommt plötzlich von rechts ein Esel in vollem Galopp vorbei geschossen. Das arme Tier ist auf der Flucht vor einer ganzen Hundemeute, die ihm dicht auf den Fersen ist und ordentlich Krach macht. Leider bleibt der einige Meter lange Strick, den der Esel um den Hals gebunden hat, unter dem Hinterreifen eines parkenden Autos stecken und so reißt es das arme Tier in vollem Galopp von den Hufen! Trotz des harten Sturzes kommt der Esel sofort wieder auf die Beine. Leider steckt der Strick nach wie vor unter dem Autoreifen fest, so dass der Esel, der nun in voller Panik kreuz und quer über die Straße läuft, das Seil nun in gut einem halben Meter Höhe über die komplette Straße spannt, so dass der gesamte Verkehr zum Erliegen kommt. Erst als sich ein paar Schuljungen sich erbarmen und den Strick des Esels unter dem Reifen hervor ziehen, kann das arme Tier endlich davon laufen und sich in Sicherheit bringen. Ich bin von der unglaublichen Szene, die sich gerade vor mir abgespielt hat, ziemlich baff und ärgere mich grün und blau, dass ich ausgerechnet in so einem Moment weder meine Gopro-Kamera am Helm habe noch meine kleine Digicam griffbereit im Tankrucksack bereit liegt. Aber egal, diese filmreife Szene werde ich auf jeden Fall nicht mehr so schnell vergessen!

 

Am Nachmittag des darauffolgenden Tages machen wir uns ausnahmsweise zu Zweit auf in die Stadt, denn wir müssen nicht nur frische Lebensmittel besorgen, Helmut ist auch auf der Suche nach einer Werkstatt, die den Seitenständer der „Dicken Rosi“ verlängern können. Seit die „Dicke Rosi“ nämlich eine Africa Twin Vordergabel bekommen hat, ist sie um ein deutliches Stück höher geworden und steht nun auf dem Original-Seitenständer bereits auf ebener Fläche so extrem schief, dass Bea Schwierigkeiten hat die vollbepackte Maschine wieder in die Vertikale zu wuchten. Zu unserer Überraschung hat man gleich in der ersten Werkstatt, die wir ansteuern, sofort Zeit für uns. Dank der argentinischen Improvisationskünste ist auch schnell eine „geeignete“ Verlängerung gefunden, wird doch kurzerhand von einem alten, verzinkten Wasserrohr ein zwei Zentimeter langes Stück abgeschnitten. Auch der Seitenständer wird in der Mitte zerschnitten und anschließend das Stück Wasserrohr dazwischen eingeschweißt! Da der Argentinische Mechaniker eher grobmotorisch veranlagt ist, geht ihm Helmut lieber zur Hand, denn er ist nicht gerade glücklich, als der Mechaniker mit einer riesigen Wasserpumpenzange bewaffnet auf den Seitenständer einschlagen will, der nicht auf Anhieb aus der Verschraubung rutscht. Zu guter Letzt noch etwas schwarze Farbe auf das verlängerte Stück und voila, der Seitenständer sieht fast aus wie neu und hat nun wieder die richtige Länge. Sehr gut!

 

 

 

 

Heute haben wir auf dem Campingplatz neue Nachbarn aus Deutschland bekommen. Denise und Phillip sind seit knapp einem Jahr mit dem Rucksack unterwegs (www.upNaway.de). Ewald aus Salzburg, der auf einer BMW GS 800 Adventure unterwegs ist, stößt ebenfalls zu uns. Mit ihm waren wir bereits seit einiger Zeit in Email-Kontakt, da er unseren Freund Weindi kennt. Dann kommen noch Max, Charly und Alessandro mit einem alten Mercedesbus an und zu guter Letzt noch Babs & Helmut. Die beiden sind mit einem Jeep mit nigerianischem Kennzeichen unterwegs, da sie zuvor viele Jahre in Afrika gelebt hatten. Wie spannend!

  

Da wir uns mit den Neuankömmlingen sehr gut verstehen, beschließen wir am heutigen Abend ein 10-Personen-Menü zu kochen. Na wenn das mal keine Herausforderung ist! Wir einigen uns auf Asado und Grillhähnchen, zubereitet auf Helmuts Afrika-erprobtem Spezialgrillspieß mit Motor. Also wenn das mal kein absoluter Luxus ist! Während Helmut und Babs sich um das Grillhähnchen und die Ofenkartoffeln kümmern, bereitet der Rest der Truppe einen großen gemischten Salat und das Fleisch für das Asado vor. Außerdem gibt es zum Nachtisch Denise´s warme Banane mit Schokofüllung, mhm, lecker!!!

 

 

 

 

Kurz bevor es los geht, düst Bea noch mal kurz los in die Stadt, um kühles Bier aus dem Supermarkt zu holen. Laut Helmut ist das auch die einzig vernünftige Zuladung für den „Küchen-Koffer“ der „Dicken Rosi“. Es dauert zwar eine ganze Weile bis unser riesen-Mahl fertig ist, doch dafür schmeckt es auch extrem lecker! Und dank der großen, geselligen Runde verbringen wir einen sehr, sehr netten Abend mit interessanten, kurzweiligen Gesprächen. Da wir Morgen endlich unsere Zelte abbrechen und weiter nach Salta fahren, heißt es für Bea an unserem letzten Tag auf dem Zeltplatz noch einmal eine Runde Wäsche waschen. Da es nur in den Duschen heißes Wasser gibt, wird die Waschaktion einfach kurzerhand dorthin verlegt. Hier in Argentinien stört es keinen Menschen, dass die Dusche in einen Waschsalon umfunktioniert wird und so wird fleißig Wäsche gewaschen.

 

 

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Kommentare: 3
  • #3

    Robby (Montag, 29 Dezember 2014 21:43)

    Einen guten Rutsch ins neue Jahr, jetzt aus dem nasskalten Europa. Lasst es euch gut gehen.

  • #2

    Klaudia (Montag, 29 Dezember 2014 15:00)

    Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, viele spannende, aber ungefährliche Erlebnisse auf Reisen und kommt gut wieder heim!

  • #1

    Afrikaans (Freitag, 26 Dezember 2014 00:10)

    Ja Ne, is klar. Das Reisen soll doch so anstrengend sein....
    Und was lese ich? Trink- und Fressgelage! :-)

    Und nicht nur graue Balken sind in Argentinien besonders groß,
    auch manche Flaschen sind für den ganz großen Durst.
    Seht euch nur das Bild mit Bea, einem Hund und einer 3-Liter-Flasche Bier mal an.

    Da soll man an Anstrengungen glauben? ;)

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